Mit dem Wechsel nach Berlin setzt die Popkomm in diesem Jahr verstärkt auf Internationalisierung. Die neue Ausrichtung der vom 29. September bis 1. Oktober in Berlin stattfindenden Messe manifestiert sich am deutlichsten in dem erstmals durchgeführten Partnerland-Konzept. Erstes Partnerland des weltweit wichtigen Branchentreffs für Musik und Entertainment ist Frankreich.

„Frankreich wird auf verschiedenen Ebenen präsent sein“, erläutert Corinne Micaelli, Leiterin des französischen Musikexportbüro in Berlin. Für den 145 Quadratmeter großen Messestand des Büros haben sich bereits jetzt 32 Labels und Agenturen aus dem Nachbarland angemeldet, darunter Universal Music France, Happy Music und Spalax Music. Hinzu kommen gut 30 Showcases mit französischen Künstlern verschiedenster Stilrichtungen. So werden u.a. das Electro-Pop-Duo Nouvelle Vague, die Electro-Jazz-Formation No Jazz, das Reggae-Septett Kana, der House-Künstler Guillaume Atlan alias Supermen Lovers und die wegweisende Neo-Chanson-Gruppe Autour de Lucie auftreten.

„Die Internationalisierung der Popkomm ist für uns wichtig“, so Micaelli, „weil sich französische Künstler nicht nur einem deutschen, sondern auch einem internationalem Publikum präsentieren werden. Beim Popkomm-Festival dabei zu sein, ist für die hier auftretenden Künstler eine besondere Auszeichnung.“

Darüber hinaus zeigt das parallel zur Popkomm stattfindende größte Musikfilmfestival Europas, das b.film Festival Berlin, Dokumentationen und Videoclips französischer Künstler. Das Bureau de la Musique Française wird außerdem mit dem Berliner Kulturkaufhaus „Dussmann“ zusammenarbeiten.

Die Partnerland-Premiere der ersten Berliner Popkomm dient der Verstärkung des Austauschs zwischen Frankreich und Deutschland. So ist ein mit dem deutschen Exportbüro German Sounds gemeinschaftlich organisiertes Panel Teil des französischen Programms, bei dem es u.a. um Fragen einer zukünftigen europäischen Kultur- und Wirschaftspolitik und deren Folgen für die Musikindustrie gehen soll. Da Frankreich der Popkomm 2004 eine hohe Bedeutung beimisst, werden auch ranghohe Vertreter der französischen Regierung die Messe besuchen.

Für deutsche Branchenvertreter ist der Austausch mit ihren französischen Kollegen besonders interessant, da der Markt des Nachbarlandes völlig andere Strukturen aufweist als der der Bundesrepublik. Auffällig ist, dass in Frankreich meist alle der jeweils 20 bestplatzierten Alben französische Produktionen sind. In Deutschland liegt die Quote der einheimischen Produktionen hingegen meist weit unter 50 Prozent.

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