Der Deutsche Rock- und Pop-Musikerverband, der über 4000 Musikurheber in Deutschland vertritt, lehnte in einem offenen Brief das Vorhaben der IFPI, die Autorenvergütung für Tonträger zu kürzen, ab. Um ihren Umsatzrückgang zu kompensieren hatte die IFPI gefordert, den bisherigen Urheberlizenzwert von 9,009 Prozent des Händlerabgabepreises rückwirkend zum 1. Januar 2004 auf 5,6 Prozent zu senken und den Differenzbetrag bis zur endgültigen Gerichtsentscheidung auf Sperrkonten zu hinterlegen. In seiner Erklärung rechnet der Musikverband vor, dass diese Maßnahme für Autoren, Komponisten, Texter und Arrangeure Einkommensverluste von über 40 Prozent bedeuten würde. Da die Majors ihren Umsatz zu 90 Prozent aus dem Bereich Rock- und Popmusik erwirtschaften, ginge die IFPI-Forderung vor allem zu Lasten der Musikschaffenden aus diesem Bereich und zöge so die ganze Branche in Mitleidenschaft. In dem Schreiben des Musikerverbandes wird der IFPI weiter vorgeworfen, durch die geplanten Kürzungen vielen Künstlern die Existenzgrundlage zu entziehen. Darüber hinaus zeige die Ankündigung verschiedener Majors, das nationale Repertoire einzuschränken, dass Deutschland für die ausländischen Konzerneigner lediglich ein Absatzmarkt für angloamerikanische Musikprodukte sei. Der Musikverband forderte deshalb "die IFPI - gleichfalls wie die anderen Autoren und Verlagsverbände - auf, die eingeleiteten künstlerfeindlichen Maßnahmen sofort zu beenden und zu ihrer Gesamtverantwortung für die kulturelle Vielfalt in Deutschland zurückzukehren".

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