In einer öffentlichen Sitzung des Bundestagsausschuss für Kultur und Medien und der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" zum Thema "Eine Quote für Musik in Deutschland?" hat sich Kulturstaatsministerin Christina Weiss für eine freiwillige Selbstverpflichtung der Rundfunksender ausgesprochen.

Bereits im Vorfeld der Anhörung am 29. September, an der auch Künstlerinnen und Künstler sowie Vertreter der Sender und der Musikbranche teilnahmen, hatte sich Weiss erneut gegen die Einführung einer Musikquote und für eine Selbstverpflichtung der Rundfunksender ausgesprochen: "Es kommt jetzt darauf an, dass der Rundfunk auch nach Talenten im eigenen Lande fahndet und sie fördert. Eine solche Selbstverpflichtung müsste eigentlich für alle Sender auf der Tagesordnung stehen."

Die Staatsministerin unterstrich die Verpflichtung insbesondere des wirtschaftlich unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, "Musik nicht nur als Mittel zum Zweck - Hörer anzuziehen und zu binden - zu nutzen, sondern als eigenständiges Kultur- und Informationsgut zu pflegen."
Ein solcher "musikalischer" Kulturauftrag einschließlich der dazu gehörenden Informationen müsse sich auch auf die nationale und regionale Musik erstrecken, um musikalische Vielfalt zu sichern.

Anlass für die Beratung war die seit längerem in der Öffentlichkeit geführte Diskussion über den niedrigen Anteil deutscher Musik in den Rundfunkprogrammen und die Krise des deutschen Musikmarktes. Vor allem zahlreiche deutsche Musiker und Interpreten, aber auch die Musikindustrie fordern die Einführung einer Quote für einheimische Musikproduktionen im Rundfunk, die von den privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten abgelehnt wird.

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