In einem Interview mit "Spiegel Online" betont Antje Vollmer, kulturpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, die Notwendigkeit einer Radioquote zur "Rettung der Vielfalt in der deutschen Musikszene". Die Situation für deutsche Künstler habe sich seit 1996, als die Forderung nach einer Quote erstmals aufkam, "dramatisch verschlechtert". Das "unsägliche Formatradio" würde dem Publikum "einige wenige Hits und Oldies bis zum Überdruss" vordudeln - deutsche Künstler hätten auf diesem Markt "keinerlei Chance, egal wie gut sie sind". Die Forderung nach einer Quote sei "keine nationalistische Deutschtümelei". Vielmehr gehe es darum, Künstler zu unterstützen, die sich "kritisch mit dem auseinandersetzen, was in Deutschland geschieht". "In seiner Muttersprache ist man doch am präzisesten, kann am besten Gefühle und Zwischentöne ausdrücken", so die Politikerin. Auch in Spanien, Italien oder Litauen werde bereits intensiv über eine Quotierung diskutiert. Nach Vollmers Vorstellung solle die Quote sowohl für öffentlich-rechtliche wie private Radiostationen gelten, bei Nichteinhaltung müssten "deutliche Sanktionen bis hin zum Entzug der Sendelizenz" drohen. Auf die Frage wie groß sie die Chancen sehe, dass es wirklich zu einer Neugestaltung kommt, antwortete Vollmer: "Ich bin optimistisch, dass ein oder zwei Bundesländer vorangehen. Ich sage nur: Freiwillige vor!"

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