Über die Radioquote für deutschsprachige Titel und Neuheiten diskutierten am 12. Mai im Hamburger Rathaus auf Einladung der SPD-Bürgerschaftsfraktion Branchenvertreter mit Repräsentanten aus Politik und Rundfunk. Gerd Gebhardt, Vorsitzender der Phonoverbände bekräftigte seine Forderung nach Einführung von Quoten für Neuheiten und deutschsprachige Musik im Rundfunk. Dabei stieß er auf den leidenschaftlichen Widerstand von Dr. Arno Beyer, dem Direktor des NDR-Landesfunkhauses Niedersachsen. Beyer begründete seine ablehnende Haltung gegenüber einer Quotierung zum einen mit der fehlenden politischen Mehrheit für solch ein Vorhaben. Andererseits sei ein Eingriff in die Programmautonomie der öffentlich-rechtlichen Sender schlicht verfassungswidrig. Die Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Europäischen Parlament, Dr. Christa Randzio-Plath, hatte zuvor in ihrer Rede die Möglichkeit der Einführung einer nationalen Radio-Quote nach europäischen Recht betont. Wichtig sei dabei jedoch, so Randzio-Plath, dass die Quote kulturell und nicht ökonomisch begründet werde. Einig waren sich die Diskutanten und die zahlreich erschienenen Branchenvertreter über die Notwendigkeit einer Annäherung zwischen Industrie und Rundfunk in diesem offenbar heiklen Thema. Gerd Gebhardt: "Wie sehen die Diskussion über die Quote auch als Türöffner für weitere Gespräche."

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