Entgegen den bisherigen Äußerungen des Berliner Kultursenators Thomas Flierl ist die umfassende Neustrukturierung der Berliner Orchesterlandschaft offensichtlich bereits konkret entworfen. Dies geht aus Informationen hervor, die der Deutschen Orchestervereinigung vorliegen.

Noch am 1. März betonte Flierl in der öffentlichen Sitzung des Kulturausschusses, dass es derzeit noch keine konkreten Überlegungen zur Neustrukturierung der Berliner Orchesterlandschaft gebe, diese frühestens zum Jahresende 2004 zu erwarten seien. "Dieser Aussage widerspricht jedoch, dass der Senator bereits eine Konzeption mit den Gesellschaftern der ROC-GmbH (u.a. Bund und DeutschlandRadio) berät. Vor diesem Hintergrund erklären sich nun auch die widersprüchlichen Aussagen, in die sich der Senator bei den Verhandlungen um die Berliner Symphoniker verstrickt hat. Deutlich wird, dass das Solidarangebot der Berliner Orchester für den Erhalt der Symphoniker angesichts viel weiter reichender Pläne keine wirkliche Chance bekommen sollte und die Verhandlungen vom Senator deshalb nur sehr halbherzig geführt wurden. Dieser Kultursenator ist nicht mehr glaubwürdig", sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.

Die DOV fordert Thomas Flierl auf, die politischen Pläne zur Umstrukturierung der Berliner Orchesterlandschaft unverzüglich offenzulegen.

Zu den widersprüchlichen Aussagen des Senators siehe Anlage: "Chronologie Solidarangebot Berliner Symphoniker" ( Link)
Quelle: www.dov.org

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