Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, und der Deutsche Musikrat, der Zusammenschluss der Bundesmusikverbände, appellieren an die Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, der geplanten Abwicklung der Berliner Symphoniker nicht zu zustimmen.

Die Berliner Symphoniker sind ein Orchester für die Berliner. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich mit moderaten Eintrittspreisen an ein breites Publikum richten. Eine Auslastung von 80% belegt, dass dieses Orchester von der Berliner Bevölkerung angenommen wird.

Mit 150 Einsätzen in Schulen im Jahr zeigt dieses Orchester ein besonderes Engagement in der kulturellen Bildung. Dazu kommen noch einmal zahlreiche Workshops für Kinder und Jugendliche mit dem Orchester, Familienkonzerte und andere Aktivitäten im Bereich der kulturellen Bildung.

Der Vizepräsident des Deutschen Musikrates, Christian Höppner, sagte heute: "Alle internationalen Untersuchungen zum Bildungswesen zeigen, dass Deutschland in diesem Bereich nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell nachlegen muss. Seit der Debatte um die PISA-Studie und der verstärkten Einführung von Ganztagsschulen ist allgemein akzeptiert, dass in das Bildungswesen mehr investiert werden muss und dabei der kulturellen Bildung eine zentrale Bedeutung zukommt. Die geplante Abwicklung der Berliner Symphoniker zeigt einmal mehr die Diskrepanz zwischen Sonntagsrede und Montagshandeln."

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Mich beschleicht der Verdacht, dass die Berliner Symphoniker nicht abgewickelt werden sollen, um zur Haushaltssanierung Geld zu sparen. Vielmehr scheint es dem Senat darum zu gehen, innenpolitisch in Berlin zu zeigen, dass man auch bereit ist, eine Kultureinrichtung zu schließen. Wir appellieren deshalb an die Berliner Abgeordneten nicht zuzulassen, dass an den Berliner Symphonikern ein Exempel statuiert wird und der Abwicklung dieses Orchesters nicht zuzustimmen."

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