Gestern Nachmittag gaben die Berliner Symphoniker ihr letztes Konzert in der Berliner Philharmonie. Damit ist das entgültige Aus eines großen deutschen Orchesters besiegelt. Neben ihren Auftritten in deutschen und internationalen Konzertsälen lag der Schwerpunkt der Arbeit des Orchesters in der kulturellen Bildung. Mit 150 Einsätzen in Schulen im Jahr zeigte dieses Orchester sein besonderes Engagement für Kinder und Jugendliche. Dazu kamen zahlreiche Workshops für Kinder und Jugendliche mit dem Orchester, Familienkonzerte und andere Aktivitäten im Bereich der kulturellen Bildung.

Gemeinsam mit dem Deutschen Musikrat hatte der Deutsche Kulturrat Ende 2003 auf die dramatische Situation des Orchester aufmerksam gemacht. Nun musste das Orchester aufgeben. Der Berliner Senat hatte den 55 Musikern im vergangenen Jahr die Zuschüsse in Höhe von 3 Millionen Euro pro Spielzeit gestrichen. Die angestrebte Rettung des Orchesters auf privatwirtschaftlicher Basis ist aus mangelndem Interesse von Sponsoren ebenfalls gescheitert. Der Deutsche Kulturrat bedauert das Ende des Orchesters tief.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte heute in Berlin: „Das traurige Ende der Berliner Symphoniker ist ein Symbol weit über Berlin hinaus. Hier wurde ein Orchester abgewickelt, dessen Hauptaufgabe die von der Politik immer eingeforderten kulturelle Bildung war. Die Berliner Kulturpolitik ist eindeutig verantwortlich für dieses Desaster. Doch das Ende der Berliner Symphoniker zeigt auch, dass der Ruf nach Sponsoren aus der Wirtschaft für Kultureinrichtungen meist ungehört bleibt und deshalb nur selten eine Alternative zur öffentlichen Finanzierung ist.“

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