Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat mit Verwunderung die Entscheidung des Senats aufgenommen, den von Berliner Orchestern angebotenen Gehaltsverzicht zur Rettung der Berliner Symphoniker abzulehnen. Während die Auflösung der Symphoniker ursprünglich mit fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten begründet worden war, offenbarte der Senat nunmehr wörtlich, dass "eine Strukturentscheidung getroffen worden sei. Und dabei bleibt es." Die DOV wertet dies als deutlichen Hinweis auf die intern bereits geplante Abwicklung weiterer Orchester in der Hauptstadt.
Als Signal mit bundesweiter Wirkung und symptomatisch für die politische Bereitschaft zur Auflösung von Kultureinrichtungen in ganz Deutschland sehen andere Kulturverbände diesen Beschluss. Der Deutsche Kulturrat, Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat deshalb zusammen mit dem Deutschen Musikrat für morgen zu einem Pressegespräch geladen.
Die endgültige Entscheidung über die Existenz der Berliner Symphoniker liegt nunmehr in den Händen des Berliner Abgeordnetenhauses. Die Deutsche Orchestervereinigung fordert dessen Mitglieder noch einmal nachdrücklich auf, den Fortbestand des Orchesters entsprechend seinen Beschlüssen und den einhelligen Voten des Kulturausschusses vom 25. 08. und 20. 10. 2003 zu sichern.
Musische Bildung, nicht zuletzt auch von Bundespräsident Johannes Rau mit Projekten wie "Musik für Kinder" tatkräftig unterstützt und in ihrer Notwendigkeit immer wieder unterstrichen, kann nur dann vermittelt werden, wenn es entsprechende pädagogische Angebote gibt. Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Berliner Symphoniker liegt in eben diesem Bereich, ihre Auflösung träfe Kinder und Jugendliche an erster Stelle.
V.i.S.d.P.
Gerald Mertens
Geschäftsführer der DOV
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