Die GEMA und ihre französische Schwestergesellschaft SACEM haben gemeinsam die weltweit erste umfassende Studie über die Auswirkungen generativer Künstlicher Intelligenz auf die Musik- und Kreativbranche in Auftrag gegeben. Ziel der Studie, die von Goldmedia durchgeführt wurde, ist die Analyse der Chancen und Herausforderungen, die mit dem Einsatz von KI in der Musikbranche einhergehen. Basis für die Studie ist eine Marktanalyse, 16 Interviews mit Expert:innen sowie eine Befragung von über 15.000 Urheber:innen und Verlagen, die Mitglied bei GEMA oder SACEM sind.
Im Ergebnis zeigt sich, dass viele Musikschaffende hinsichtlich ihrer Einnahmen durch die generative KI bereits unter Druck geraten. Nach Schätzung der Studie betrifft das Risiko mittelfristig 27 Prozent der Einnahmen von Urheber:innen und Textdichter:innen. Das Resultat für die Mitglieder von GEMA und SACEM wäre ein kumulierter Einnahmenverlust von 2,7 Milliarden Euro bis 2028. Die für die Studie befragten Kreativen haben die gleiche Sorge: 71 Prozent befürchten, dass KI die wirtschaftliche Grundlage der Musikschaffenden gefährden könnte.
Mit Blick auf die Nutzung der KI als Hilfsmittel ergibt die Studie, dass 35 Prozent der befragten Kreativschaffenden bereits KI in ihrer Arbeit eingesetzt haben. Bei den Befragten unter 35 Jahren sind es sogar 51 Prozent.
Zudem zeigt sich, dass Kreativschaffende in der Musikindustrie trotz des zunehmenden Einsatzes von KI skeptisch sind. Die meisten Befragten (64 Prozent) sind der Meinung, dass die mit dem Einsatz verbundenen Risiken die Chancen überwiegen.