Großes Verständnis für die Anregungen der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) äußerten zahlreiche Abgeordnete, die zum ersten parlamentarischen Abend des Verbands gekommen waren. Wichtigstes Anliegen von BDMV-Generalsekretär Stefan Liebing: "Unsere über 18 000 Orchester können ihren Beitrag zur kulturellen Landschaft in Deutschland nur leisten, wenn die ehrenamtlichen Führungskräfte von komplizierten bürokratischen Regelungen entlastet werden." Das koste nicht viel und könne schnell Erleichterung für die rund 1,3 Mio. Verbandsmitglieder schaffen.

Verschlankungen des Zuwendungs- und des Vereinsrechts stehen genauso auf der Agenda der Bundesvereinigung wie die Reduktion der Haftungsrisiken für Ehrenamtliche und die Umsetzung der Empfehlungen aus der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements". Liebing: "Wir benötigen aber auch steuerliche Erleichterungen und Vereinfachungen, so etwa eine Erhöhung der Freigrenze im Körperschaftssteuerrecht oder aber die Anpassung der Übungsleiterpauschale". Nur so könnten gemeinnützige Vereine auf Dauer überleben und seriös geführt werden. Wenn die Politik nicht helfe, stehe die Breitenkultur in Deutschland vor großen Schwierigkeiten.

BDMV-Vizepräsident Horst H. Sassik: "Dabei ist uns die finanzielle Förderung natürlich wichtig, aber entscheidend ist bürokratische Erleichterung. Daneben wollen wir auch, dass die Struktur der Kulturförderung durch den Bund auf den Prüfstand gestellt wird. Die verstärkte Förderalismusdiskussion der letzten Wochen zeigt mir, dass der Zeitpunkt dafür reif wäre."

Erstmals hatte der Dachverband zu einem Gedankenaustausch mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestags geladen. Die politische Interessenvertretung sei im Jahr des 25jährigen Jubiläums ein Tätigkeitsschwerpunkt. Deshalb habe die Organisation auch die Kampagne "zukunftistmusik" gestartet, so Liebing weiter.

Für viele Teilnehmer neu war, die Vielfalt und die Qualität der musikalischen Arbeit vor Ort kennenzulernen.

Im Rahmen der Veranstaltung stellte die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände ihre Berliner Erklärung vor. In diesem Papier haben die Verantwortlichen ihre wesentlichen Forderungen an die politischen Entscheidungsträger zusammengefaßt. (www.zukunftistmusik.de/politik/).

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