Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gab es im Wintersemester 2022/23 insgesamt 31.553 Fachbelegungen in Studiengängen für Musikberufe. Berücksichtigt sind sämtliche Belegungen 1. , 2. und 3. Studienfächer im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“. Nach Höchstständen im Wintersemester 2016/17 und 2017/18 mit jeweils mehr als 34.100 Fachbelegungen ist der Trend seither insgesamt rückläufig, auch wenn es zwischenzeitlich während der COVID‑19-Pandemie 2020/21 in manchen Fächern zu leicht erhöhten Belegungszahlen bei gleichzeitig ausbleibenden Abschlussprüfungen kam. Für das Wintersemester 2022/23 verzeichnet das Statistische Bundesamt den tiefsten Stand der vergangenen 10 Jahre und rund 850 bzw. 2,6 % weniger Fachbelegungen als im Vorjahreszeitraum.
Das beliebteste Studienfach ist die Instrumentalmusik und Orchestermusik. Zuletzt zählte das künstlerische Fach 8.924 Studierende, ein Rückgang um 2 % im Vergleich zu den vorpandemischen Belegungszahlen 2019/20. Das Fach „Lehramt Musik an allgemeinbildenden Schulen“ verzeichnete im Wintersemester 2022/23 rund 7.700 Studierende und ist damit das zweitbeliebteste Musikstudienfach in Deutschland. In den Lehramtsstudiengängen blieben die Belegungszahlen seit einigen Jahren auf stabilem Niveau. Weitere musikpädagogische Fächer – Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen und Rhythmik – belegten zuletzt knapp 4.000 Studierende bei leicht rückläufigem Trend.
Der bereits vor der Pandemie einsetzende Rückgang der Studierendenzahlen in den musikwissenschaftlichen Studiengängen setzte sich zuletzt fort. Zu beachten ist allerdings, dass die Musikwissenschaft an verschiedenen interdisziplinären Studiengängen beteiligt ist; diese Anteile schlagen sich in den amtlich ausgewiesenen Belegungen des Studienfachs nicht ausreichend nieder. Erfasst wurden zuletzt 5.974 Studierende der Musikwissenschaft.
Mehr als verdoppelt seit 2002/03 und bereits einige Jahren auf stabilem Niveau sind die Studierendenzahlen für Jazz und Popularmusik. Im Wintersemester 2022/23 zählte das Fach 1.686 Belegungen. In den Gesangsstudiengängen waren die Belegungszahlen dagegen zuletzt rückläufig: 1.445 Studierende gab es im Wintersemester 2022/23 im Fach Gesang, 12 % weniger als 2019/20. Komposition studierten zuletzt 460, Dirigieren 353 und Kirchenmusik 497 Männer und Frauen.
Die Zunahme der Studienangebote für Tonmeister ging zeitweise mit einem Anstieg der Studierendenzahlen dieser Fachrichtung einher. Die Hochschulstatistik meldete zuletzt 530 Tonmeister-Studierende.
Hinweis
Grundlage der Studierendenstatistik sind die Verwaltungsdaten der einzelnen Hochschulen, die im Rahmen der Ersteinschreibung bzw. der Rückmeldung der Studierenden erhoben und anschließend an die Statistischen Landesämter und von diesen an das Statistische Bundesamt übermittelt werden. Die Daten beziehen sich jeweils auf das Wintersemester (WS) und umfassen alle in einem Fachstudium eingeschriebenen Personen (ohne Beurlaubte, Studienkollegiat:innen und Gasthörer:innen). In der vorliegenden Tabelle sind die Daten für den bundeseinheitlichen Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ ausgewiesen. Aufgrund von z. T. voneinander abweichenden Schlüsselzuordnungen landesspezifischer Hochschulfächer in den bundeseinheitlichen Fachbereich kann es bei den Zahlenreihen zu Ungenauigkeiten kommen.
Die Gesamtzahl der Studierenden in Studiengängen für Musikberufe lässt sich nur annähernd ermitteln, da über den Umfang möglicher Mehrfachbelegungen von Studienfächern innerhalb des Bereichs „Musik, Musikwissenschaft“ keine Angaben vorliegen; die in der vorliegenden Darstellung ausgewiesene Summe aller Belegungen von 1., 2. und 3. Studienfächern dürfte daher etwas höher ausfallen als die unbekannte Gesamtstudierendenzahl des Fachbereichs. Dagegen spiegelt die in den Publikationen des Statistischen Bundesamts ausgewiesene Gesamtzahl der Studierenden im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ die Summe aller 1.-Fachbelegungen ohne Mehrfachzählung, lässt aber solche Studierende außer Betracht, deren Musikstudienfach als 2. oder 3. Fach erfasst ist und deren 1. Studienfach außerhalb des Bereichs „Musik, Musikwissenschaft“ liegt.
Nicht erfasst sind Studierende in Studiengängen für Musikberufe, die in der bundeseinheitlichen Fächersystematik nicht dem Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sind. Dazu zählen Studierende im Fachbereich „Darstellende Kunst, Film und Fernsehen, Theaterwissenschaft“ (darunter Bühnenkunst, Regie u. a.) sowie Studierende in musikbezogenen Studiengängen mit z. B. betriebswirtschaftlicher, journalistischer, therapeutischer oder materialwissenschaftlicher Ausrichtung. Auch gibt es interdisziplinäre Studiengänge mit musikwissenschaftlichem Anteil, die nicht dem Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sind. Zudem gibt es für den Musikbereich relevante Hochschuleinrichtungen wie die Popakademie Baden-Württemberg sowie weitere Fachakademien, Konservatorien, Privatinstitute sowie Kirchenmusik- und Fachhochschulen, die gar nicht durch das Statistische Bundesamt erfasst werden und für die aktuell keine Studierendenzahlen vorliegen.
Die in der vorliegenden Statistik aufgeführten Studienfächer weichen z. T. von der Fächersystematik des Statistischen Bundesamts ab. So sind die vom Statistischen Bundesamt separat erfassten Studienfächer „Instrumentalmusik“ und „Orchestermusik“ aufgrund fehlender Trennschärfe als ein Studienfach zusammengefasst dargestellt. Hingegen weist das Statistische Bundesamt Lehramt Musik nicht als eigenes Studienfach aus: Sämtliche Studierende musikpädagogischer Studienfächer werden in der amtlichen Statistik unter „Musikerziehung“ abgebildet. Nur über ergänzende Angaben zur Prüfungsgruppe lassen sich die Studienfächer „Lehramt Musik an allgemeinbildenden Schulen“ und „Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen“ differenziert darstellen. Da sich das Statistische Bundesamt beim amtlich ausgewiesenen Fach „Rhythmik“ aktuell nur noch auf die Studierenden des Fachs an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen bezieht, werden diese in der vorliegenden Darstellung nicht separat, sondern zusammen mit den Studierenden der „Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen“ ausgewiesen.
Die Daten für das Wintersemester 2017/18 werden in der vorliegenden Darstellung der einzelnen Studienfächer nicht berücksichtigt, da bei der Übermittlung der Verwaltungsdaten für das Semester bei mindestens einer Hochschule Fehler aufgetreten sind, was auf Bundesebene zu teils erheblichen Verzerrungen der Studierendenzahlen in einzelnen Studienfächern führte.
Fußnoten
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Die Musikwissenschaft ist an verschiedenen interdisziplinären Studiengängen beteiligt, deren Curricula musikwissenschaftliche Lehrinhalte in unterschiedlichem Umfang enthalten. Diese Anteile schlagen sich in den amtlich ausgewiesenen Fachbelegungen des Studienfachs „Musikwissenschaft, Musikgeschichte“ nicht ausreichend nieder, da die betreffenden Studiengänge über den bundeseinheitlichen Studienfachschlüssel anderen Studienfächern innerhalb oder außerhalb des Fachbereichs „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sein können, was sich in den Daten des Statistischen Bundesamts teilweise nachvollziehen lässt.
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Ohne Studierende der Popakademie Baden-Württemberg.
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Berücksichtigt sind die Studienangebote für Tonmeister an den Musikhochschulen Berlin (UdK) und Detmold sowie die B.A.-Studiengänge Musikproduktion und Audiodesign an der Hochschule der populären Künste Berlin (seit 2019/20 Berlin School of Popular Arts); ab WS 2013/14 zusätzlich auch der B.A.-Studiengang „Sound and Music Production“ an der Hochschule Darmstadt, sowie Studierende der FH Dortmund (ab WS 2016/17) und der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (ab WS 2018/19).
Quelleninformationen
Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben des Statistischen Bundesamts.