Im Studienjahr 2022 gab es in den Musikstudiengängen rund 4.000 Hochschulerstsemester, 16 % weniger als 2019. Die Ersteinschreibungen waren bereits vor der Pandemie rückläufig.

Das statistische Bundesamt meldet für das Studienjahr 2022 (Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/23) insgesamt 3.998 Erst-, Zweit- und Drittfachbelegungen von Studierenden, die Studiengänge für Musikberufe im 1. Hochschulsemester studierten. Dies waren 212 mehr (+6 %) als im Vorjahreszeitraum, aber 743 weniger (-16 %) als im vorpandemischen Studienjahr 2019. Studierende, die einen Fachwechsel in einen Studiengang für Musikberufe vollzogen, sind in den Daten nicht berücksichtigt.

In den meisten künstlerischen Studienfächern stiegen die Hochschulerstsemesterzahlen nach rückläufigen Entwicklungen während der Pandemie wieder, die Zahl aller Hochschulersteinschreibungen in die künstlerischen Fächer war 2022 allerdings weiterhin geringer als 2019. In den künstlerisch-pädagogischen Fächern setze sich der Rücklauf auch im Jahr 2022 fort, im Lehramt Musik verschärfte er sich sogar zuletzt. Knapp 500 Studierende im 1. Hochschulsemester zählte das Lehramt Musik im Studienjahr 2022, 125 weniger als im Vorjahreszeitraum 2021 (-20 %) und 231 weniger als 2020 (-32 %).

Bereits seit dem Studienjahr 2012, d. h. vor Beginn der COVID-19-Pandemie, waren die Hochschulerstsemesterzahlen im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ insgesamt rückläufig. So sank die Zahl der Studierenden im 1. Hochschulsemester im Studienfach Instrumental- und Orchestermusik von 1.941 im Studienjahr 2012 auf 1.706 in 2019 (-12 %). Für die Musikwissenschaft verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Rückgang von 1.428 im Studienjahr 2012 auf 1.047 in 2019 (-27 %).

Tabelle
Studienanfänger:innen (1. Hochschulsemester) im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“
Abbildung: Tabelle

Hinweis

Grundlage der Studierendenstatistik sind die Verwaltungsdaten der einzelnen Hochschulen, die für administrative Zwecke im Rahmen der Ersteinschreibung der Studierenden erhoben und anschließend an die Statistischen Landesämter übermittelt werden. Berücksichtigt wird in der vorliegenden Tabelle die Zahl der Studienanfänger:innen (ohne Studienkollegiat:innen und Gasthörer:innen), die während des angegebenen Studienjahrs erstmals in Deutschland ein Studium aufnahmen und damit für das 1. Hochschulsemester eingeschrieben wurden. Nicht berücksichtigt werden Studienanfänger:innen, die bereits an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben waren und aufgrund eines Fachwechsels oder des Beginns eines konsekutivem Studiums in das 1. Fachsemester eingeschrieben wurden. Berichtszeitraum ist jeweils das Studienjahr (Sommersemester und darauf folgendes Wintersemester). In der vorliegenden Tabelle sind die Daten für den bundeseinheitlichen Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ ausgewiesen. Aufgrund von z. T. voneinander abweichenden Schlüsselzuordnungen landesspezifischer Hochschulfächer in den bundeseinheitlichen Fachbereich kann es bei den Zahlenreihen zu Ungenauigkeiten kommen.

Für die einzelnen Studienfächer des Bereichs „Musik, Musikwissenschaft“ wird die Gesamtzahl der erfassten Studierenden ausgewiesen: Neben den Studierenden, die das Fach als 1. Studienfach belegt haben, sind dies Studierende mit 2.- und 3.-Fachbelegung. Die Gesamtzahl aller Studierenden in Studiengängen für Musikberufe lässt sich hingegen nur annähernd ermitteln, da über den Umfang möglicher Mehrfachbelegungen von Studienfächern innerhalb des Bereichs „Musik, Musikwissenschaft“ keine Angaben vorliegen; die in der vorliegenden Darstellung ausgewiesene Summe aller Belegungen von 1., 2. und 3. Studienfächern dürfte daher etwas höher ausfallen als die unbekannte Gesamtstudierendenzahl des Fachbereichs. Dagegen spiegelt die in den Publikationen des Statistischen Bundesamts ausgewiesene Gesamtzahl der Studierenden im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ die Summe aller 1.‑Fachbelegungen ohne Mehrfachzählung, lässt aber solche Studierende außer Betracht, deren Musikstudienfach als 2. oder 3. Fach erfasst ist und deren 1. Studienfach außerhalb des Bereichs „Musik, Musikwissenschaft“ liegt.

Nicht erfasst sind Studierende in Studiengängen für Musikberufe, die in der bundeseinheitlichen Fächersystematik nicht dem Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sind. Dazu zählen Studierende im Fachbereich „Darstellende Kunst, Film und Fernsehen, Theaterwissenschaft“ (darunter Bühnenkunst, Regie u. a.) sowie Studierende in musikbezogenen Studiengängen mit z. B. betriebswirtschaftlicher, journalistischer, therapeutischer oder materialwissenschaftlicher Ausrichtung. Auch gibt es interdisziplinäre Studiengänge mit musikwissenschaftlichem Anteil, die nicht dem Fachbereich  „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sind. Zudem gibt es für den Musikbereich relevante Hochschuleinrichtungen wie die Popakademie Baden-Württemberg sowie weitere Fachakademien, Konservatorien, Privatinstitute sowie Kirchenmusik- und Fachhochschulen, die gar nicht durch das Statistische Bundesamt erfasst werden und für die aktuell keine Studierendenzahlen vorliegen.

Die in der vorliegenden Statistik aufgeführten Studienfächer weichen z. T. von der Fächersystematik des Statistischen Bundesamts ab. So sind die vom Statistischen Bundesamt separat erfassten Studienfächer „Instrumentalmusik“ und „Orchestermusik“ aufgrund fehlender Trennschärfe als ein Studienfach zusammengefasst dargestellt. Hingegen weist das Statistische Bundesamt Lehramt Musik nicht als eigenes Studienfach aus: Sämtliche Studierende musikpädagogischer Studienfächer werden in der amtlichen Statistik unter „Musikerziehung“ abgebildet. Nur über ergänzende Angaben zur Prüfungsgruppe lassen sich die Studienfächer „Lehramt Musik an allgemeinbildenden Schulen“ und „Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen“ differenziert darstellen. Da sich das Statistische Bundesamt beim amtlich ausgewiesenen Fach „Rhythmik“ aktuell nur noch auf die Studierenden des Fachs an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen bezieht, werden diese in der vorliegenden Darstellung nicht separat, sondern zusammen mit den Studierenden der „Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen“ ausgewiesen.

Die Daten für das Wintersemester 2017/18 werden in der vorliegenden Darstellung nicht berücksichtigt, da bei der Übermittlung der Verwaltungsdaten für das Semester bei mindestens einer Hochschule Fehler aufgetreten sind, was auf Bundesebene zu teils erheblichen Verzerrungen der Studierendenzahlen in einzelnen Studienfächern führte.

Statistik

Fußnoten

  1. Die Musikwissenschaft ist an verschiedenen interdisziplinären Studiengängen beteiligt, deren Curricula musikwissenschaftliche Lehrinhalte in unterschiedlichem Umfang enthalten. Diese Anteile schlagen sich in den amtlich ausgewiesenen Fachbelegungen des Studienfachs „Musikwissenschaft, Musikgeschichte“ nicht ausreichend nieder, da die betreffenden Studiengänge über den bundeseinheitlichen Studienfachschlüssel anderen Studienfächern innerhalb oder außerhalb des Fachbereichs „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sein können, was sich in den Daten des Statistischen Bundesamts teilweise nachvollziehen lässt.
  2. Ohne Studierende der Popakademie Baden-Württemberg.
  3. Berücksichtigt sind Studierende im 1. Hochschulsemester der Studienangebote  für Tonmeister an den Musikhochschulen Berlin (UdK) und Detmold, ab WS 2010/11 erstmals zusätzlich auch die B.A.-Studiengänge Musikproduktion und Audiodesign an der Hochschule der populären Künste Berlin (seit 2019/20 Berlin School of Popular Arts), ab WS 2013/14 der B.A.-Studiengang „Sound and Music Production“ an der Hochschule Darmstadt  sowie Studierende der FH Dortmund (ab WS 2016/17) und der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (ab WS 2018/19).

Quelleninformationen

Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben des Statistischen Bundesamts.

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