1.-, 2.- und 3.-Fachbelegungen in Studiengängen für Musikberufe im WS 2021/22

Abbildung: Fachbelegungen in Studiengängen für Musikberufe, WS 2021/22

Instrumental- und Orchestermusik, Lehramt Musik und Musik­wissenschaft sind die beliebtesten Fachrichtungen. Insgesamt zählten die Musikstudiengänge zuletzt rund 32.400 Fachbelegungen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gab es im Wintersemester 2021/22 insgesamt 32.404 Fachbelegungen in Studiengängen für Musikberufe. 26.534 Studierende hatten ihren Studienschwerpunkt in diesem Fachbereich (1.‑Fachbelegungen). Während im Verlauf der COVID‑19-Pandemie in manchen Studiengängen Absolventenzahlen und Studienanfängerzahlen rückläufig waren, wurde die Gesamtzahl der eingeschriebenen Studierenden im Fachbereich nur geringfügig beeinflusst.

Der bereits vor der Pandemie eingesetzte Rückgang der Studierendenzahlen in den musikwissenschaftlichen Studiengängen setzte sich zuletzt fort. Mit insgesamt 6.260 Belegungen zählt die Musikwissenschaft mittlerweile deutlich weniger Studierende als das Lehramtsstudium Musik an allgemeinbildenden Schulen. Lehramt Musik verzeichnete im Wintersemester 2021/22 fast 7.700 Belegungen und bleibt damit das zweitbeliebteste Musikstudienfach in Deutschland. Weitere musikpädagogische Fächer – Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen und Rhythmik – belegten zuletzt rund 4.150 Studierende. Im Vergleich zu den künstlerischen Fächern werden die musikwissenschaftlichen und -pädagogischen Studiengänge häufiger als 2. oder 3. Studienfach belegt.

Entwicklung der Studierendenzahlen (1.-, 2.- und 3.-Fachbelegungen) in den einzelnen Studienrichtungen seit dem Wintersemester 2000/01
Abbildung: Entwicklung der Studierendenzahlen in den einzelnen Studienrichtungen seit dem Wintersemester 2000/01

Die Belegungen von Fächern der Instrumentalmusik und Orchestermusik lagen im Wintersemester 2021/22 bei knapp 9.200. Der Höchstand im Wintersemester 2020/21 dürfte u. a. darauf zurückzuführen sein, dass im pandemiegeprägten Prüfungsjahr 2020 deutlich weniger Studierende ihre Abschlussprüfung in Fächern der Instrumentalmusik und Orchestermusik durchführen konnten.

Deutlich zugelegt haben seit 2000/01 Studiengänge für Jazz und Popularmusik, mit zuletzt 1.646 Studierenden im Wintersemester 2021/22 etwa gleich beliebt wie Gesangsstudiengänge (1.606). Komposition studierten zuletzt 485, Dirigieren 346 Personen.

Die Zunahme der Studienangebote für Tonmeister ging zeitweise mit einem Anstieg der Studierendenzahlen dieser Fachrichtung einher. Die Hochschulstatistik meldete zuletzt 523 Tonmeister-Studierende, etwa gleich viele wie im Bereich Kirchenmusik.

Tabelle
Studierende in Studiengängen für Musikberufe
Tabelle: Studierende in Studiengängen für Musikberufe

Hinweis

Grundlage der Studierendenstatistik sind die Verwaltungsdaten der einzelnen Hochschulen, die im Rahmen der Ersteinschreibung bzw. der Rückmeldung der Studierenden erhoben und anschließend an die Statistischen Landesämter und von diesen an das Statistische Bundesamt übermittelt werden. Die Daten beziehen sich jeweils auf das Wintersemester (WS) und umfassen alle in einem Fachstudium eingeschriebenen Personen (ohne Beurlaubte, Studienkollegiat*innen und Gasthörer*innen). In der vorliegenden Tabelle sind die Daten für den bundeseinheitlichen Fachbereich „Musik/Musikwissenschaft“ ausgewiesen. Aufgrund von z. T. voneinander abweichenden Schlüsselzuordnungen landesspezifischer Hochschulfächer in den bundeseinheitlichen Fachbereich kann es bei den Zahlenreihen zu Ungenauigkeiten kommen.

Für die einzelnen Studienrichtungen des Fachbereichs ist die Gesamtzahl der Studierenden erfasst: Neben den Studierenden, die einen Studiengang als 1. Studienfach belegt haben (Werte in Klammern) sind dies Studierende mit 2.- und 3.-Fachbelegung. Die Gesamtzahl aller Studierenden des Fachbereichs lässt sich hingegen nur annähernd ermitteln: Da Mehrfachbelegungen von Studiengängen innerhalb des Fachbereichs möglich sind, dürfte die Summe aller Belegungen von 1., 2. und 3. Studienfächern höher sein als die Gesamtstudierendenzahl. Dagegen spiegelt die Summe aller 1.-Fachbelegungen zwar die Gesamtzahl der Studierenden mit einem Studienschwerpunkt im Fachbereich „Musik/Musikwissenschaft“, lässt aber solche Studierende anderer Fachbereiche außer Betracht, die ein Musikfach als (2. oder 3.) Nebenfach belegt haben.

Nicht erfasst sind Studierende in Studiengängen für Musikberufe, die in der bundeseinheitlichen Fächersystematik nicht dem Fachbereich „Musik/Musikwissenschaft“ zugeordnet sind. Dazu zählen Studierende im Fachbereich „Darstellende Kunst, Film und Fernsehen, Theaterwissenschaft“ (darunter Bühnenkunst, Regie u. a.) sowie Studierende in musikbezogenen Studiengängen mit z. B. betriebswirtschaftlicher, journalistischer, therapeutischer oder materialwissenschaftlicher Ausrichtung. Zudem gibt es für den Musikbereich relevante Hochschuleinrichtungen wie die Popakademie Baden-Württemberg sowie weitere Fachakademien, Konservatorien, Privatinstitute sowie Kirchenmusik- und Fachhochschulen, die gar nicht durch das Statistische Bundesamt erfasst werden und für die aktuell keine Studierendenzahlen vorliegen.

Statistik

Fußnoten

  1. Einschließlich Studierende an den Kirchenmusikhochschulen in Aachen (WS 2001/02 bis WS 2006/07), Görlitz (bis WS 2007/08), Regensburg (ab WS 2002/03), Bayreuth, Dresden, Halle und Herford. Seit dem WS 2016/17 einschließlich Studierende an der Barenboim-Said Akademie Berlin.

  2. Bis WS 2001/02 einschließlich Gesamthochschulen.

  3. Dargestellt ist der Gesamtanteil bzw. die Summe der Studierenden beider Studienrichtungen Musikerziehung und Rhythmik.

  4. Bei der Übermittlung der Verwaltungsdaten für das WS 2017/18 sind bei mindestens einer Hochschule Fehler aufgetreten, was auf Bundesebene zu teils erheblichen Verzerrungen der Studierendenzahlen in einzelnen Fächerbelegungen führte. Die Daten werden daher nicht berücksichtigt.

  5. Die Studiengänge Komposition und Dirigieren werden häufiger als andere Studiengänge auch als Aufbaustudiengang belegt.

  6. Ohne Studierende der Popakademie Baden-Württemberg.

  7. Berücksichtigt sind die Studienangebote für Tonmeister an den Musikhochschulen Berlin (UdK) und Detmold, ab WS 2010/11 zusätzlich auch die B.A.-Studiengänge Musikproduktion und Audiodesign an der Hochschule der populären Künste Berlin (seit 2019/20 Berlin School of Popular Arts), ab WS 2013/14 der B.A.-Studiengang „Sound and Music Production“ an der Hochschule Darmstadt, sowie Studierende der FH Dortmund (ab WS 2016/17) und der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (ab WS 2018/19).

Quelleninformationen

Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben des Statistischen Bundesamts.

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