129 öffentlich finanzierte Theater-, Konzert-, Rundfunk- und Kammerorchester zählt die Orchesterlandschaft in Deutschland. Die Zahl der in den Haushalten dieser Berufsorchester formal ausgewiesenen Planstellen lag zuletzt bei 9.771.
Durch Fusionen und Auflösungen verringerte sich die Zahl der öffentlich finanzierten Orchester seit der ersten gesamtdeutschen Erfassung im Jahr 1992 um fast ein Viertel. Zwei Jahre nach der Wiedervereinigung erfasste die Deutsche Orchestervereinigung bundesweit noch 168 öffentlich finanzierte Klangkörper. Die Zahl der ausgewiesenen Musikerplanstellen ging seit 1992 von 12.159 auf 9.746 im Jahr 2018 zurück, d. h. um knapp 20 %. Seit 2018 blieb die Zahl der Klangkörper und ihrer Stellen stabil.
Der Stellenabbau fand vor allem in den damals neuen Bundesländer einschließlich des ehemaligen Ostberlins statt. Von 5.032 Planstellen im Jahr 1992 sind bis 2020 insgesamt 1.900 entfallen, ein Rückgang um ca. 40 %. Bei Orchestern mit Sitz im ehemaligen Westdeutschland verringerte sich die Zahl um knapp 500, ein Minus von 7 %. Der Konsolidierungsprozess nach der Wiedervereinigung gilt nach Angaben von unisono mittlerweile als abgeschlossen.
Hinweis
Grundlage der Statistik sind die in den Haushalten der einzelnen Orchester bzw. Theater formal ausgewiesenen Planstellen, nicht die tatsächlich besetzten Stellen. Erfasst sind alle öffentlich finanzierten Sinfonie- und Kammerorchester in Deutschland. Bei der Ost-/West-Einteilung wurden die Berliner Orchester entsprechend ihrem jeweiligen Sitz zugeordnet. Seit 2022 wird seitens unisono keine Unterscheidung mehr zwischen Ost und West vorgenommen, da nach mehr als drei Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung der Konsolidierungsprozess in Ostdeutschland als abgeschlossen betrachtet wird.
Quelleninformationen
Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben von unisono – Deutsche Musik- und Orchestervereinigung (bis 2022: Deutsche Orchestervereinigung).