Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) fordert den Erhalt des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR und des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. In diesen Tagen unterrichtet der SWR offiziell seine Gremien über geplante gravierende Einsparungen und Strukturveränderungen bei beiden Orchestern, bis hin zu einer Fusion.

„Wir sehen die Einsparvorgaben der SWR-Geschäftsleitung in Höhe von 25 % der Einzeletats als völlig überzogen an. Man zerstört mehr als man spart“, so DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Angesichts der gesetzlichen Umstellung der Rundfunkgebühr auf eine Haushaltsabgabe ab dem 1. Januar 2013 kann gegenwärtig keine einzige Rundfunkanstalt konkrete Haushaltszahlen für 2014 und die Folgejahre vorlegen. Trotz dieser Ungewissheit will der SWR schon jetzt schwerwiegende Strukturentscheidungen treffen, die bis weit über 2020 hinausreichen würden. Bewährte Orchesterstrukturen würden unwiederbringlich zerstört werden. Das müssen wir entschieden ablehnen“, meint Mertens weiter.

„Natürlich verschließen wir nicht die Augen vor der allgemeinen Finanzsituation der Rundfunkanstalten“, sagt Mertens. „Man muss aber auch berücksichtigen, dass die öffentliche Gebührenfinanzierung vor allem auch für den Kultur- und Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender geleistet wird. Hierzu zählt insbesondere die Musikproduktion durch eigene Klangkörper. Der angedachte Abbau von bis zu 90 von gegenwärtig 200 Arbeitsplätzen in den beiden Sinfonieorchestern ist auch den Menschen im Land nicht vermittelbar. Wo, wenn nicht in dem finanzstarken Musik- und Kulturland Baden-Württemberg, soll denn noch Platz sein für zwei hervorragende SWR-Klangkörper an ihren Standorten in den beiden Landesteilen? Sie stiften schließlich auch eine regionale Identität. Darüber, wie eine echte Zukunftssicherung für beide Orchester und ihre Standorte aussehen kann, wird man in den folgenden Wochen ernsthaft diskutieren müssen“, meint Mertens abschließend.

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