Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) bittet die Mitglieder des Rundfunkrates des SWR eindringlich, in der Diskussion um die Zukunft der beiden SWR-Orchester keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen. Sollte der Rat in der Sitzung am 29. Juni 2012 der Beschlussvorlage der Intendanz des SWR bedingungslos zustimmen und damit die Voraussetzungen für eine Orchesterfusion schaffen, würde ein immenser kulturpolitischer Schaden angerichtet.

Bekanntlich werden „schlechte Nachrichten“ stets vor der Sommerpause verkündet, wenn sich alle Beteiligten im Urlaub befinden. Es wäre ein großer Vertrauensverlust, wenn der SWR genau dieses Klischee erfüllt und auf diesem Wege künstlichen Zeitdruck bei der Prüfung von möglichen Alternativmodellen erzeugen würde.

Die geplante Orchesterfusion liegt jedenfalls nicht im Interesse der betroffenen Orchestermusikerinnen und Orchestermusiker, so dass sich der SWR zur Begründung einer kurzfristigen Entscheidung zumindest nicht auf die Fürsorgepflicht für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berufen kann.

Der massive regionale, nationale und internationale Protest hat deutlich gemacht, dass Publikum, Gebührenzahler, namhafte Persönlichkeiten, zahlreiche Verbände und Institutionen die ganz unterschiedlichen, jeweils einzigartigen künstlerischen Profile der beiden SWR-Orchester in höchstem Maße schätzen und erhalten sehen wollen. Die DOV erwartet daher zunächst, dass der Rundfunkrat die Voraussetzungen für eine umfassende und gründliche Prüfung der Zukunft beider Klangkörper schafft.

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