Der Senat hat in seiner gestrigen Sitzung (17.4.2007) die Ergebnisse der Tarifverhandlung zwischen dem Kommunalen Arbeitgeber Verband Bremen (KAV) und den Gewerkschaften zur Konsolidierung des Bremer Theaters zur Kenntnis genommen und dem Abschluss eines Notlagentarifvertrags zugestimmt. Damit kann der begonnene Erfolg versprechende Konsolidierungskurs weiter beschritten werden.
Zum Hintergrund
Im Herbst 2005 befand sich die Bremer Theater GmbH in einer schwierigen Situation. Die Freie Hansestadt Bremen hat in einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten dazu beigetragen, das Bremer Theater auf ein neues Fundament zu stellen. Kernstück der Beschlüsse war die Gewährung eines bis zum 30.6.2007 befristeten Darlehens in Höhe von 4,2 Mio. Euro.
Von diesem Kredit, der der Bremer Theater GmbH Verfügung gestellt worden war, soll noch in der Spielzeit 2006/2007 ein Teil in Höhe von 1 Mio. Euro, in Eigenkapital umgewandelt werden. Dieser Betrag wurde aus den Mitteln des Kulturhaushaltes finanziert und betrifft daher nur den Senator für Kultur.
Das Darlehen wurde gewährt, damit für die parallel angelaufenen Verhandlungen des Kommunalen Arbeitgeber Verbandes Bremen (KAV) mit ver.di sowie des Deutschen Bühnenvereins mit den beteiligten Künstlergewerkschaften Genossenschaft deutscher Bühnen-Angehöriger (GdBA) und der Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) die notwendige Zeit zur Verfügung stand.
Konsolidierung
Um eine langfristige Konsolidierung und Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität des Bremer Theaters zu erreichen, muss das so genannte Drei-Säulen-Modell, das die Lasten der Konsolidierung auf
a) die Mitarbeiter des Bremer Theaters,
b) die Geschäftsführung und
c) den Gesellschafter
verteilt, umgesetzt werden. Die Komponenten dieses Modells sind die Inhalte der Kontrakte, die mit den zuständigen Gewerkschaften abgeschlossen wurden.
Die Summe der im Rahmen des Drei-Säulen-Modells bis zur Spielzeit 2012/2013 insgesamt zu erbringenden Beiträge beträgt 11,3 Mio. Euro. Sie setzt sich zusammen aus der Tilgung des Darlehens der Freien Hansestadt Bremen in Höhe von 4,2 Mio. Euro sowie der Kürzung des institutionellen Zuschusses, die über die Laufzeit des Kontraktes 7,1 Mio. Euro beträgt. Die anteilige Deckung dieser Summe durch Beiträge der Mitarbeiter in Form tariflicher Verzichte beträgt ca. 3,9 Mio. Euro. Der Gesellschafter erbringt durch Eigenkapital bzw. durch im Haushalt fest verankerte Investitionszuschüsse weitere 3,0 Mio. Euro.
Die fehlende Summe von 4,4 Mio. Euro wird die Geschäftsführung durch innerbetriebliche Effekte bis zum Ende der Spielzeit 2012/2013 beitragen. Hiervon entfallen alleine ca. 3,1 Mio. Euro auf Einnahmeeffekte durch Preiserhöhungen, die bereits beschlossen sind und anteilig in der laufenden Spielzeit schon erzielt werden. Die restlichen Beiträge der Geschäftsführung ergeben sich insbesondere durch den Verzicht auf Neueinstellungen bei natürlicher Fluktuation und sonstige kleinere Einsparmaßnahmen. Die Freie Hansestadt Bremen als Gesellschafter erklärt die feste Absicht, die institutionelle Förderung für die Laufzeit der Kontrakte bis einschließlich der Spielzeit 2012/2013 auf einem konstanten Niveau von 23,38 Mio. Euro (Spielzeit 2006/07: 23,73 Mio. Euro) festzuschreiben, was für alle Beteiligten eine hochgradige Planungssicherheit bedeutet.
„Durch den langfristige Kontrakt und die Festschreibung der Zuschusshöhe bis einschließlich der Spielzeit 2012 / 2013 wird der Theaterstandort Bremen gestärkt. Es gibt wenige Theater die mit so langfristigen Zuschusshöhen planen könne.“, so Kultursenator Jörg Kastendiek. Wichtig seien auch die Zugeständnisse der Geschäftsführung, während der Kontraktlaufzeit auf betriebsbedingte Kündigungen beim nichtkünstlerischen Personal zu verzichten und dem künstlerischen Personal eine Mindeststellenzahl pro Sparte (und insgesamt) zuzubilligen.
Der Senator für Kultur Jörg Kastendiek: „Ich danke allen Beteiligen für ihr Engagement, ohne das ein solches Ergebnis nicht zustande gekommen wäre. Gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters haben in erheblichem Maße dazu beigetragen. Die erfolgreiche Konsolidierung ist eine gute Basis für die Zukunft des Bremer Theaters.“
Absätze
Quelle
http://www.bremen.deMehr zum Thema