Der Frauenanteil in den Studiengängen für Musikberufe lag im Wintersemester 2021/22 bei 54 % und damit rund vier Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Die Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass sich im Verlauf der letzten 20 Jahre der Frauenanteil unter allen Studierenden in Deutschland und der Frauenanteil in den Musikstudiengängen einander angenähert haben.
Im Gesangsstudium sowie in den musikpädagogischen Studiengängen lag der Frauenanteil im Wintersemester 2021/22 bei rund 60 % und mehr. In Studiengängen für Tonmeister überwiegen hingegen die Männer deutlich: Der Männeranteil unter den Studierenden lag hier in den vergangenen Jahren bei 86 %. In Studiengängen für Jazz und Popularmusik – zeitweise mit einem Männeranteil von 80 % – gibt es inzwischen mehr Frauen: Ihr Anteil lag zuletzt bei 30 %. In den Kompositionsstudiengängen stieg der Frauenanteil seit Beginn des Jahrtausends um ca. zehn Prozentpunkte auf 37 % in 2021/22. Im Studienfach Dirigieren lag der Frauenanteil zuletzt ebenfalls bei 37 % – und damit wieder auf vergleichbarem Niveau wie vor 20 Jahren.
Besonders international ausgerichtet sind die Studiengänge Instrumental- und Orchestermusik, Komposition und Dirigieren: Hier besitzt die Mehrheit der Studierenden eine ausländische Staatsangehörigkeit. Mehr als 97 % der Lehramtsstudierenden besitzen hingegen die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Frauenanteil unter den Studierenden mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag zuletzt bei 56 %.
Hinweis
Grundlage der Studierendenstatistik sind die Verwaltungsdaten der einzelnen Hochschulen, die im Rahmen der Ersteinschreibung bzw. der Rückmeldung der Studierenden erhoben und anschließend an die Statistischen Landesämter und von diesen an das Statistische Bundesamt übermittelt werden. Die Daten beziehen sich auf das Wintersemester (WS) und umfassen alle in einem Fachstudium eingeschriebenen Personen (ohne Beurlaubte, Studienkollegiat*innen und Gasthörer*innen). In der vorliegenden Tabelle sind die Daten für den bundeseinheitlichen Fachbereich „Musik/Musikwissenschaft“ ausgewiesen. Für die einzelnen Studienrichtungen des Fachbereichs ist die Gesamtzahl der Studierenden (1.-, 2.- und 3.-Fachbelegungen) ausgewiesen. Die Gesamtzahl aller Studierenden des Fachbereichs „Musik/Musikwissenschaft“ lässt sich hingegen nur annähernd ermitteln: Da Mehrfachbelegungen von Studiengängen innerhalb des Fachbereichs möglich sind, dürfte die Summe aller Belegungen von 1., 2. und 3. Studienfächern größer sein als die Gesamtstudierendenzahl.
Nicht erfasst sind Studierende in Studiengängen für Musikberufe, die in der bundeseinheitlichen Fächersystematik nicht dem Fachbereich „Musik/Musikwissenschaft“ zugeordnet sind. Dazu zählen Studierende im Fachbereich „Darstellende Kunst, Film und Fernsehen, Theaterwissenschaft“ (darunter Bühnenkunst, Regie u. a.) sowie Studierende in musikbezogenen Studiengängen mit z. B. betriebswirtschaftlicher, journalistischer, therapeutischer oder materialwissenschaftlicher Ausrichtung. Zudem gibt es für den Musikbereich relevante Hochschuleinrichtungen wie die Popakademie Baden-Württemberg sowie weitere Fachakademien, Konservatorien, Privatinstitute sowie Kirchenmusik- und Fachhochschulen, die gar nicht durch das Statistische Bundesamt erfasst werden und für die aktuell keine Studierendenzahlen vorliegen.
In Bezug auf das Geschlecht werden vier Merkmalsauspägungen erhoben: „weiblich“, „männlich“, „divers“ und „ohne Angaben“. Da das Statistische Bundesamt zur Wahrung der Geheimhaltung letztere nicht explizit veröffentlichen kann, ordnet es für Veröffentlichungen die Merkmalsausprägungen „divers“ und „ohne Angabe“ den Kategorien „männlich“ und „weiblich“ zu. Dies geschieht per Zufallsprinzip (ohne proportionale Quotierung, mit einem Erwartungswert von 0,5).
Footnotes
- Einschließlich Studierende an den Kirchenmusikhochschulen in Aachen (WS 2001/02 bis WS 2006/07), Görlitz (bis WS 2007/08), Regensburg (ab WS 2002/03), Bayreuth, Dresden, Halle und Herford. Seit dem WS 2016/17 ebenfalls einschließlich Studierende an der Barenboim-Said Akademie Berlin.
- Bis WS 2001/02 einschließlich Gesamthochschulen.
- Bei der Übermittlung der Verwaltungsdaten für das WS 2017/18 sind bei mindestens einer Hochschule Fehler aufgetreten, was auf Bundesebene zu teils erheblichen Verzerrungen der Studierendenzahlen in einzelnen Fächerbelegungen führte. Die Daten werden daher nicht berücksichtigt.
- Dargestellt ist der Gesamtfrauenanteil beider Studienrichtungen Musikerziehung und Rhythmik.
- Ohne Studierende der Popakademie Baden-Württemberg.
- Berücksichtigt sind die Studienangebote für Tonmeister an den Musikhochschulen Berlin (UdK) und Detmold, ab WS 2010/11 zusätzlich auch die B.A.-Studiengänge Musikproduktion und Audiodesign an der Hochschule der populären Künste Berlin (seit 2019/20 Berlin School of Popular Arts), ab WS 2013/14 der B.A.-Studiengang „Sound and Music Production“ an der Hochschule Darmstadt, sowie Studierende der FH Dortmund (ab WS 2016/17) und der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (ab WS 2018/19).
Quelleninformationen
Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben des Statistischen Bundesamts.