Von 21. bis einschließlich 23. Mai 2012 fand die Tagung der ‚Konferenz der Personal- und Betriebsratsvorsitzenden großer deutschsprachiger Bühnen’, kurz auch ‚Bühnenkonferenz’, in Hamburg statt. Die ‚Bühnenkonferenz’ versteht sich als unabhängiges Pendant zur ‚Deutschsprachigen Opernkonferenz’, deren Mitglieder ebenfalls an den beteiligten Häusern in halbjährlichem, wechselndem Turnus zusammenkommen.

In der Hamburgischen Staatsoper und John Neumeiers Ballettzentrum tagten nun, auf Einladung des dortigen Betriebsrats, die Vorsitzenden der Personal- und Betriebsräte der Theater aus Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Graz, Hannover, Köln, Leipzig, München, Stuttgart und Wien für 2½ Tage. Die Vertreter der Bühnen berichteten über die Situationen ihrer jeweiligen Häuser. Hierzu fand ein reger Erfahrungsaustausch statt. Besondere Beachtung fand das derzeit auch überregional zur Debatte stehende Szenario der Zukunft der Theatergemeinschaft Düsseldorf Duisburg und die ‚Bühnenkonferenz‘ nimmt im Folgenden dazu Stellung:

Die Absicht der verantwortlichen Duisburger Politiker, die bislang äußerst erfolgreiche Theaterkooperation zwischen Duisburg und Düsseldorf zu beenden, erzeugt bei den Mitgliedern der Bühnenkonferenz nicht nur großes Unverständnis sondern blankes Entsetzen. Duisburg als „½ Millionen Einwohner Stadt“, die für lediglich 10,6 Mio. Euro ein Opern- und Ballettangebot anbieten kann, das seinesgleichen in Europa sucht, darf seinen Bürgern ein solch großes Opfer nicht abverlangen, um in der Relation derart geringe Einsparungen zu erzielen.

Während der vergangenen 56 Jahre hat Duisburg aus der Theaterehe mit Düsseldorf überproportional große Vorteile gezogen. Eine Stadt wie Düsseldorf, ohne Schulden und mit einem Kulturetat von 120 Mio. Euro, leichtfertig als Kulturpartner aufzugeben, ist nicht nur unverantwortlich, sondern der sprichwörtliche politische Sündenfall.

Der Verzicht Duisburgs auf die eigene Sparte Schauspiel, ist für eine Stadt dieser Größe ohnehin bereits beschämend. Umso unabdingbarer ist eben deshalb der Erhalt der beiden anderen, für Duisburg besonders preiswerten, da ja überwiegend von Düsseldorf finanzierten Sparten. Wir erwarten von den Verantwortlichen, dass sie den Kooperatsonsvertrag mit Düsseldorf im Sinne ihrer Bürger und im Interesse ihrer Stadt verlängern.

Der Erhalt der beiden Kunstgattungen wird der Stadt Duisburg bei der Bewältigung ihrer desolaten Finanzsituation größeren Nutzen bringen als deren Abschaffung.

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