Angesichts zahlreicher vollzogener Theaterfusionen warnt der Deutsche Bühnenverein vor einem leichtfertigen Umgang mit diesem Thema. Bei der Art und Weise, mit der die Politik solche Fusionen zurzeit im Rheinland diskutiert, verkennt sie, wie kompliziert es ist, zwei Opern zu einem Betrieb zusammenzuführen. Die Probleme liegen im juristischen und organisatorischen Bereich. In Köln und Bonn müsste man zunächst die Opern aus dem Gefüge der Stadttheater herauslösen. Anschließend ist ein neues Unternehmen zu gründen, auf das beide Opernhäuser übertragen werden müssen. Das alles bedarf der Zustimmung der Mitarbeiter und auch der Einbindung der Personalräte beider Opernhäuser. Gegebenenfalls ist ein Haustarifvertrag erforderlich, um die entsprechenden tariflichen Bedingungen für die Zusammenarbeit zu schaffen. Einsparungen erzielt man im Übrigen nur durch einen Personalabbau, der bei einem Verzicht auf Kündigungen eine sehr lange Zeit in Anspruch nimmt. Bei 10 Mio. Euro Einsparungen, die der Oberbürgermeister in Bonn beabsichtigt, geht es um ca. 200 Arbeitsplätze. Im Übrigen darf man Fusionen nicht mit Kooperationen verwechseln. Kooperationen machen künstlerisch in einigen Fällen durchaus Sinn, sparen aber erfahrungsgemäß nur wenig Geld.