Die Spielzeitanalyse zeigt, welche 20 Musicals unter den zunehmend erleichterten Coronoschutzmaßnahmen der Spielzeit 2021/22 am häufigsten aufgeführt wurden, nachdem es 2020/21 viele Werke erst gar nicht oder nur selten auf die Bühne schaffen konnten. So konnte Martin Lingnaus „Heiße Ecke“ in Hamburg zuletzt wieder über 300 Mal aufgeführt werden. Auch das Musical „Starlight Express“, das 2019/20 noch die Liste der meistgespielten Musicals mit 300 Aufführungen und über 300.000 Besuchen anführte, wurde 2021/22 wieder 220 Mal aufgeführt; mit etwas mehr als 200.000 Besuchen war es zugleich das publikumsstärkste der in der Werkstatistik berücksichtigten Musicals.
Mit Lingnaus „Die Königs schenken nach!“ (Uraufführung am 2. Juni 2022) und „Bed of Roses“ von Ingmar Otto (Uraufführung am 6. März 2020) finden sich zwei sehr junge Werke in der Liste.
Hinweis
Grundlage der Werkstatistik ist eine Online-Befragung (bis Spielzeit 2013/14 schriftlich) sämtlicher Staats-, Stadt- und Landestheater sowie der wesentlichen privaten Bühnen im deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus werden produzierende Festivals und Ausbildungsinstitute, an denen unter professionellen Bedingungen erarbeitete Inszenierungen zur öffentlichen Aufführung gelangen, berücksichtigt. Erfasst wird das aufgeführte Gesamtrepertoire der Häuser (Eigen- und Koproduktionen) einschließlich konzertanter Aufführungen und Gastspiele in anderen Häusern, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit; Gastspiele fremder Ensembles im eigenen Haus bleiben unberücksichtigt.
Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen, dass die Angaben mancher Bühnen nicht vollständig sind und z. T. gänzlich fehlen; so konnten insbesondere Veranstaltungen von Stage Entertainment – z. B. Disneys „Der König der Löwen“ (John) oder „Mamma Mia“ (Andersson, Ulvaeus) – in dieser Darstellung nicht berücksichtigt werden.
Mit der Werkstatistik 2014/15 ging eine Neufassung der Gliederungssystematik einher, um der Vielfalt von Werkmanifestationen in unterschiedlichen Theaterformaten Rechnung zu tragen. Ausschlaggebend ist seitdem nicht mehr eine vorab festgelegte Zuordnung eines Werkes in die drei Hauptsparten Musiktheater (Oper, Operette, Musical), Schauspiel und Ballett/Tanz, sondern die Entscheidung der Theater, wie sich eine Inszenierung als Werk positioniert. Dazu wurde die Gliederungssystematik erweitert: Gleichwertig zu den Hauptsparten werden seit 2014/15 auch das Kinder- und Jugendtheater, Puppen/Figurentheater, Revue/Liederabend sowie Mehrspartenprojekte/Performances geführt. Operetten bzw. Operettenbearbeitungen, die diesen Sparten zugeordnet werden, sind in der vorliegenden Statistik nicht berücksichtigt. Dies gilt auch für Inszenierungen, die in die seit der Spielzeit 2019/20 geführte Sparte Digitales Theater fallen; die Sparte umfasst sowohl genuin digitale Inszenierungen als auch Bühneninszenierungen, die live gestreamt oder als Aufzeichnung online gestellt werden.
Fußnoten
- Seit März 2020 kam es infolge der COVID-19-Pandemie wiederholt zu Einschränkungen des Spielbetriebs bis hin zu Schließungen von Spielstätten, was sich in den Spielzeitdaten niederschlägt.
- „Shockheaded Peter“ wurde bis einschließlich 2013/14 der Sparte Schauspiel zugeordnet.
Quellenangaben
Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Wer spielte was? Werkstatistik, hrsg. vom Deutschen Bühnenverein, diverse Jahrgänge.