„Die Fledermaus“ von Johann Strauß und „Im weissen Rössl“ von Ralph Benatzky waren Deutschlands meistgespielte Operetten der Spielzeit 2020/21.

Die in der Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins veröffentlichte Liste der Operetten mit den höchsten Aufführungszahlen dokumentiert, welche Werke besonders häufig auf den Spielplänen der Theater in Deutschland stehen. Die Spielzeitanalyse 2020/21 muss hingegen unter anderen Vorzeichen betrachtet werden: Sie zeigt vielmehr, welche Werke unter Pandemiebedingungen überhaupt mehrfach vor Publikum aufgeführt werden konnten.

52 Aufführungen verzeichnet die Werkstatistik 2020/21 für „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Im Vergleich zur letzten Spielzeit vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie (2018/19) waren dies 64 Aufführungen weniger. Die Besuchszahl des Werks lag 2020/21 bei nur knapp 12.000, was im o. g. Spielzeitvergleich einem Rückgang um ca. 58.000 entspricht. „Im weissen Rössl“ von Ralph Benatzky konnte 36 Mal auf die Bühne gebracht werden, „Märchen im Grand-Hotel“ von Paul Abraham 31 Mal.

Unter diesen besonderen Spielzeitbedingungen treten in dem Ranking der meistgespielten Operetten auch solche Werke in Erscheinung, die seltener auf deutschen Bühnen gezeigt werden.

Tabelle
Die Operetten mit den meisten Aufführungen der Spielzeit 2020/21
Tabelle: Die Operetten mit den meisten Aufführungen der Spielzeit 2020/21

Hinweis

Grundlage der Werkstatistik ist eine Online-Befragung (bis Spielzeit 2013/14 schriftlich) sämtlicher Staats-, Stadt- und Landestheater sowie der wesentlichen privaten Bühnen im deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus werden produzierende Festivals und Ausbildungsinstitute, an denen unter professionellen Bedingungen erarbeitete Inszenierungen zur öffentlichen Aufführung gelangen, berücksichtigt. Erfasst wird das aufgeführte Gesamtrepertoire der Häuser (Eigen- und Koproduktionen) einschließlich konzertanter Aufführungen und Gastspiele in anderen Häusern, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit; Gastspiele fremder Ensembles im eigenen Haus bleiben unberücksichtigt. Da manche Theater nur Aufführungen, jedoch keine Besuchszahlen melden, kann es in einigen Fällen zu Lücken in der Darstellung kommen.

Mit der Werkstatistik 2014/15 ging eine Neufassung der Gliederungssystematik einher, um der Vielfalt von Werkmanifestationen in unterschiedlichen Theaterformaten Rechnung zu tragen. Ausschlaggebend ist seitdem nicht mehr eine vorab festgelegte Zuordnung eines Werkes in die drei Hauptsparten Musiktheater (Oper, Operette, Musical), Schauspiel und Ballett/Tanz, sondern die Entscheidung der Theater, wie sich eine Inszenierung als Werk positioniert. Dazu wurde die Gliederungssystematik erweitert: Gleichwertig zu den Hauptsparten werden seit 2014/15 auch das Kinder- und Jugendtheater, Puppen/Figurentheater, Revue/Liederabend sowie Mehrspartenprojekte/Performances geführt. Operetten bzw. Operettenbearbeitungen, die diesen Sparten zugeordnet werden, sind in der vorliegenden Statistik nicht berücksichtigt. Dies gilt auch für Inszenierungen, die in die seit der Spielzeit 2019/20 geführte Sparte Digitales Theater fallen und für die keine Aufführungszahlen vorliegen; die Sparte umfasst sowohl genuin digitale Inszenierungen als auch Bühneninszenierungen, die live gestreamt oder als Aufzeichnung online gestellt werden.

Statistik

Fußnoten

  1. Seit März 2020 kam es infolge der COVID-19-Pandemie wiederholt zu Einschränkungen des Spielbetriebs bis hin zu Schließungen von Spielstätten, was sich in den Spielzeitdaten niederschlägt.

Quelleninformationen

Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Wer spielte was? Werkstatistik, hrsg. vom Deutschen Bühnenverein, diverse Jahrgänge.

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