Nach Angaben des Instituts für Demoskopie Allensbach für das Jahr 2023 besuchen 6,4 % der Bevölkerung ab 14 Jahre Musikveranstaltungen bzw. Konzerte regelmäßig, 58,1 % tun dies gelegentlich. Der Anteil ist bei den 20- bis 29-Jährigen am höchsten. Frauen besuchen etwas häufiger musikalische Veranstaltungen als Männer: 7,2 % der Frauen und 5,6 % der Männer nehmen regelmäßig an Musikveranstaltungen teil, 60,6 % der Frauen und 55,6 % der Männer gehen gelegentlich in ein Konzert.
Die Soziodemographika weisen auf einen Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Teilhabe an musikalischer Live-Kultur hin. Je höher die Schul- und Berufsbildung, desto höher ist der Anteil derjenigen, die regelmäßig oder gelegentlich Musikveranstaltungen und Konzerte besuchen. Die Anteile für regelmäßige Besuche liegen zwischen 2,7 % bei Volks-/Hauptschulbildung ohne abgeschlossene Berufsausbildung und 10,7 % bei abgeschlossenem Studium; bei gelegentlichen Besuchen liegt die Spanne zwischen 34,7 % und 68,0 %. Von den Menschen mit Hauptschulbildung gehen vergleichsweise Wenige zu Konzerten: 62,6 % der Menschen mit Volks-/Hauptschulbildung ohne abgeschlossene Berufsausbildung haben keine Teilhabe an musikalischer Live-Kultur, von den Menschen mit Volks-/Hauptschulbildung und abgeschlossener Berufsausbildung besucht die Hälfte keine musikalischen Veranstaltungen. Dagegen zeigt sich die Nicht-Teilhabe bei nur einem Drittel der Bevölkerung mit höherer Schulbildung ohne Abitur, bei einem Viertel der Menschen mit Hochschulreife ohne abgeschlossenes Studium und bei einem Fünftel der Bevölkerung mit abschlossenem Studium.
Beim Einkommen sind die Unterschiede zwar weniger stark ausgeprägt als beim Bildungsstand, aber auch hier variieren die Besuchsanteile je nach Einkommensgruppe. So besuchen 72,1 % der Menschen, die in Haushalten mit einem Nettoeinkommen von 3.500 Euro und mehr leben, regelmäßig oder gelegentlich eine Musikveranstaltung. Bei einem Haushaltsnettoeinkommen von 2.500 bis unter 3.500 Euro sind es 62,7 %. Dagegen besuchen von den Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.000 und 1.500 Euro nur etwa die Hälfte (49,3 %) musikalische Veranstaltungen; in der niedrigsten Einkommensgruppe (unter 1.000 Euro) liegt der Anteil mit rund 55 % etwas höher. Wird ausschließlich der regelmäßige Besuch von Musikveranstaltungen betrachtet, zeigt sich – im Gegensatz zur Schul-/Berufsbildung – kein Zusammenhang mit der Einkommensgruppe.
Im Zeitvergleich zeigt sich eine Entwicklung zunehmender Konzertbesuche in den Jahren 2003 und 2020. Besuchten im Jahr 2003 63,2 % der Bevölkerung ab 14 Jahre regelmäßig oder gelegentlich ein Konzert bzw. eine Musikveranstaltung, waren es kurz vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 bereits 68,4 %. Seit 2021 stieg dagegen wieder die Anteil derjenigen, die nie ein Konzert bzw. eine Musikveranstaltung besuchen. Am deutlichsten zeigen sich diese Entwicklungen in der niedrigsten (14 bis 19 Jahre) sowie in der höchsten Altersgruppe (70 Jahre und älter).
Hinweis
Grundlage der Daten ist eine repräsentativ angelegte Personenstichprobe (Quoten-Auswahlverfahren) bezogen auf die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahre (2023: 70,080 Mio. Menschen). Befragt werden jährlich insgesamt über 20.000 Personen (2023: 23.524) in Privathaushalten am Ort der Hauptwohnung in der Bundesrepublik Deutschland. Die Umfrage stützt sich ausschließlich auf mündlich-persönliche, nicht telefonische Interviews.
Fußnoten
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„Mache ich regelmäßig“, „Mache ich gelegentlich“ bzw. "„Mache ich nie“ nach Selbsteinschätzung der Befragten.
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Die Feldzeit der AWA 2020 lag überwiegend vor dem wesentlichen Einbruch der COVID-19-Pandemie in Deutschland; sie endete am 17. März 2020.
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Das Haushaltsnettoeinkommen berücksichtigt das gesamte Einkommen aller Haushaltsmitglieder (z. B. aus Erwerbstätigkeit, Rente, Vermietung oder Verpachtung, staatliche Leistungen).
Quelleninformationen
Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA), hrsg. vom Institut für Demoskopie Allensbach, diverse Jahrgänge.