Die Pläne der Landesregierung zu Mittelkürzungen und Umstrukturierungen bei der Musikhochschule Trossingen werden vom Landesmusikverband Baden-Württemberg (LMV) äußerst kritisch gesehen. "Wir sind geradezu geschockt, wie der Laienmusik im Land ein wichtiges Standbein weggeschlagen werden soll", fasst der Präsident des LMV, OB Christoph Palm, die aktuelle Stimmungslage unter den zehn im LMV organisierten Fachverbänden der Laienmusik zusammen.

Die Folgen der Einsparungen in Trossingen könnten für die Laienmusik gravierend sein. Einerseits wird dort u.a. eine Vielzahl von Lehrkräften für instrumentale und vokale Laienmusik ausgebildet. Darüber hinaus ist Trossingen aber vor allem ein wichtiger Partner für die Laienmusik und hat diese auch konzeptionell in der Entwicklung von Studiengängen immer wieder mit einbezogen, speziell in Bezug auf frühkindliche Bildung und Elementare Musikpädagogik (EMP). In Trossingen werden Fachkräfte ausgebildet, die mit EMP und dem Studiengang "Musik-Bewegung-Sprache" direkt die Voraussetzungen zur Weiterbildung als Lehrkräfte für das vom LMV und dem Landesverband der Musikschulen durchgeführte SBS (Singen-Bewegen-Sprechen) erwerben. Einsparungen bedeuten also hier eine Schwächung der Fachkräfteausbildung im elementaren musikpädagogischen Bereich.

Sollte ferner tatsächlich der gesamte frühkindliche Bereich aus der Hochschulbildung herausgelöst werden, würde das mit einem großen, nicht zu akzeptierenden Wertigkeitsverlust dieses musikpädagogisch wichtigen Bereichs einhergehen. "Die geplante einseitige Benachteiligung der Musikhochschule Trossingen im Vergleich zu den vier anderen Musikhochschulen im Land muss zu meinem Bedauern auch als mangelndes Verständnis der Landesregierung für den Wert der von hunderttausenden Menschen begeistert ausgeübten Laienmusik für unsere Gesellschaft interpretiert werden", so Palm weiter.

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