Auf Einladung der Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport der Stadt Stuttgart, Dr. Susanne Eisenmann besuchte Prof. Rudolf Meister, Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, das Stuttgarter Rathaus. Hauptthema des Gesprächs war die von Ministerin Bauer geplante Verlagerung der gesamten Jazz- und Popularmusikausbildung von Stuttgart nach Mannheim. Eisenmann wollte Prof. Meister über die Auswirkungen einer solchen Maßnahme auf das Kulturleben der Region Stuttgart informieren.

„Die Studierenden und Lehrkräfte aus Stuttgart sind in Mannheim willkommen“, so Prof. Meister. „Wir wissen um die hohe Qualität der Ausbildung in Stuttgart.“ Dass allerdings die Mannheimer Musikhochschule Unterstützung aus Stuttgart „nötig“ hätte – wie von manchen vermutet – sei nicht richtig. „In Mannheim bieten wir die Ausbildung in Jazz und Popularmusik auf höchstem Niveau an. Das ist allgemein anerkannt.“

Prof. Meister zeigte sich beeindruckt von der vielfältigen Verknüpfung der Jazz- / Pop-Szene Stuttgarts mit der dortigen Hochschule. „Die Vernetzung und kreative Reibung zwischen ‚Klassik‘, Jazz und Pop an einer Hochschule ist von größter Bedeutung für die Entwicklung der Studierenden. Dafür treten wir auch in Mannheim ein. Wir verstehen, dass sich Stuttgart diese Qualität erhalten möchte.“

Vor großen Problemen bei der Verlagerung der Studienplätze von Stuttgart nach Mannheim haben Prof. Meister auch bereits die Mannheimer Jazz-Kollegen gewarnt. In Stuttgart wurden zahlreiche Protestaktionen gegen die Verlegung durchgeführt und fast 10.000 Unterschriften gesammelt.

Dazu Prof. Meister: „Eine ‚feindliche Übernahme‘ käme für uns nicht in Frage. So etwas möchten wir niemandem zumuten. Auch fachlich wäre das Ergebnis schlecht, es würde die Abteilung für mindestens ein Jahrzehnt lähmen.“ Man hoffe aber nach wie vor darauf, dass das Wissenschaftsministerium eine Lösung akzeptieren werde, die die Bedürfnisse und Vorstellungen aller Betroffenen angemessen berücksichtigt.

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