Die Intendanten von Saarländischem Rundfunk (SR) und Südwestrundfunk (SWR), Fritz Raff und Peter Voß, haben in Mannheim eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Mit der Vereinbarung wird die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Sender intensiviert und nachhaltig weiterentwickelt. Ziel ist es, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Südwesten und im Saarland zu stärken und für anstehende Zukunftsaufgaben im nationalen und internationalen Bereich zu rüsten. Dieser Kooperationsverbund umfasst Bereiche im Hörfunk, im Fernsehen, im Orchesterbereich, in der Abspielung des Dritten Fernsehprogramms sowie in sonstigen technischen Bereichen und in der Verwaltung.

"Tragfähige Strukturen für die Zukunft"
Peter Voß und Fritz Raff betonten, dass beide Sender bisher schon ein erhebliches Maß an Reformfähigkeit bewiesen hätten: „Wir intensivieren diese Zusammenarbeit, um hier im Südwesten tragfähige Strukturen für die Zukunft zu schaffen und zu erhalten.“ So würden die Einsparungen beim Planstellenabbau in der ARD als Beispiel für den Erfolg der Strukturreform im Südwesten genannt. „Unsere Sender haben einen wesentlichen Anteil am gesamten Personalabbau in der ARD realisiert,“ erklärten die beiden Intendanten. Die beiden Sender hätten ihre Programme in den letzten Jahren gemeinsam optimiert und damit ihre Effizienz gesteigert.

"Kooperation statt Fusion"
Voß erklärte, eine Fusion, wie er sie grundsätzlich für sinnvoll halte, sei auf absehbare Zeit politisch nicht durchsetzbar. Deshalb setze er auf eine möglichst enge Kooperation unter Wahrung der Selbständigkeit beider Häuser.

Fritz Raff hält an seinem Satz „Kooperation statt Fusion“ fest: “Wir haben einen starken und mit uns freundschaftlich verbundenen Nachbarn, mit dem wir offen Probleme besprechen und Gemeinsamkeiten ausloten können. Daher ist die Liste unserer gemeinsamen Kooperationsvorhaben eigentlich eine Liste, die regelmäßig ergänzt wird.“

Orchester-Fusion nicht ausgeschlossen
Der zunehmende Spardruck betrifft auch die Klangkörper und das gesamte öffentliche kulturelle Engagement der Sender. Deshalb werden Möglichkeiten zur Zukunftssicherung der Klangkörper geprüft. Um die künstlerische Vielfalt zu sichern, werden Optionen in der Zusammenarbeit des SWR Rundfunkorchesters Kaiserslautern und des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken ausgelotet. Dabei soll neben einer engen Kooperation auch die Möglichkeit einer Fusion beider Klangkörper geprüft werden. Ziel ist dabei, den Mitgliedern beider Orchester dauerhaft eine künstlerische Perspektive zu sichern. Die beiden Intendanten wollen dafür bis Ende September eine Arbeitsgrundlage vorlegen.

Die öffentliche Debatte über die Zukunft der Rundfunk-Klangkörper geht auch nicht an Baden-Württemberg vorbei. „Deshalb müssen wir im SWR auch für Baden-Württemberg Möglichkeiten zur Zukunftssicherung der SWR-Klangkörper hausintern prüfen und in diese Prüfung auch Ergebnisse der Arbeitsgrundlage von SR und SWR einbeziehen“, erklärte Voß.

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