Ab heute beginnen in deutschen Kommunal- und Staatsorchestern die in der Vorwoche von der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) angekündigten Warnstreiks. Beteiligt sind vorerst folgende Standorte bzw. Orchester: Philharmoniker Hamburg, Dortmunder Philharmoniker; Staatsorchester Stuttgart, Staatsorchester Oldenburg, Magdeburgische Philharmonie, Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern, Badische Staatskapelle Karlsruhe, Bayerisches Staatsorchester München, Nürnberger Philharmoniker. Weitere Orchester folgen in den kommenden Tagen.

Die Protestaktionen betreffen zunächst nur Proben. Aufführungen und Konzerte sollen einstweilen nicht bestreikt werden. Die Musiker wollen, wie in den vergangenen Jahrzehnten, auch zukünftig an den Tariferhöhungen des öffentlichen Dienstes teilhaben. Der Arbeitgeberverband Deutscher Bühnenverein hatte diese bislang unbedingt geltende „Tarifautomatik“ in den im Frühjahr 2007 unterbrochenen Tarifverhandlungen für rund 100 der 133 deutschen Kulturorchester massiv in Frage gestellt.

„Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind die Musiker in den deutschen Kommunal- und Staatsorchestern keine Beamten. Im Gegenteil: Als Angestellte haben etliche Musiker in den vergangenen Jahren trotz tariflicher Lohnverzichte ihren Arbeitsplatz verloren. Die Musiker wollen bei Vergütungsabschlüssen des öffentlichen Dienstes auch in Zukunft nicht besser, aber eben auch nicht schlechter behandelt werden, als die Bühnenarbeiter oder das Personal in der Theater-, Landes- oder Stadtverwaltung“, fordert Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV.

Zur Information:
Offener Brief an die Intendanten, Geschäftsführer und Verwaltungsdirektoren der deutschen Opernhäuser und TVK-Orchester

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