Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat erneut bundesweit Musiker in ausgewählten Orchestern zu Warnstreikaktionen aufgerufen. Von heute bis zum 22. Februar 2008 werden bis zu 1.000 Musiker zeitweise die Arbeit niederlegen oder sich solidarisch an Protestaktionen des öffentlichen Dienstes beteiligen. Der Arbeitgeberverband Deutscher Bühnenverein (DBV) verweigert bislang die Vorlage eines verhandlungsfähigen Angebots zur Fortsetzung der seit zehn Monaten unterbrochenen Verhandlungen zum teilgekündigten Orchestertarifvertrag.

Streitpunkt ist die Weiterführung der Vergütungsankopplung an den öffentlichen Dienst der Länder bzw. Kommunen. Die Forderung des Deutschen Bühnenvereins, die Musiker bei divergierenden Lohnabschlüssen für Bund, Länder und Kommunen immer nur am jeweils geringsten Lohnzuwachs zu beteiligen, hatte die DOV bereits im letzten Jahr als sozial ungerecht abgelehnt. In einem solchen Fall würden die Gehälter von Bühnenarbeitern und Verwaltungsangestellten an Theatern gegebenenfalls stärker steigen als die der Musiker, was notwendigerweise zu hausinternen Spannungen führen muss.

"Die Musiker sind fest entschlossen, an diesem neuralgischen Punkt der Vertragsverhandlungen nicht nachzugeben. Die zukünftige Abkopplung ihrer Gehälter von der Tarifentwicklung des öffentlichen Dienstes würde nicht nur geradewegs in den sozialen Unfrieden an den Theatern und Opernhäusern führen. Regelmäßige Streiks, mit denen die Musiker dann bei jeder für Bund, Länder und Kommunen anstehenden Tarifrunde ihre Interessen verteidigen müssten, wären unausweichlich. Das aber kann nicht im Sinne der künstlerischen Produktion und sicher auch nicht im Sinne der Intendanten sein", sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.

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