In den Tarifverhandlungen über die Reform des Tarifvertrages für Musiker in Kulturorchestern TVK hat der Deutsche Bühnenverein heute die Musikergewerkschaft Deutsche Orchestervereinigung (DOV) aufgefordert, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Diesen hatte die DOV in der letzten Verhandlung am 24. April 2007 ohne weitere Erklärung verlassen. Seitdem ruhen die Gespräche. Für völlig absurd hält der Bühnenverein die Ankündigung der DOV, Warnstreiks durchzuführen. „Wir wollen die Künstler ja gerade nicht von den Tarifabschlüssen des öffentlichen Dienstes abkoppeln, sondern - wie auch in den vergangenen Jahren – diese Tarifabschlüsse für das künstlerische Personal der Theater und Orchester, also auch für die Orchestermusiker übernehmen,“ so Rolf Bolwin, Direktor des Bühnenvereins, heute in Köln. „Dies ist jedoch erst möglich, wenn die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst insgesamt abgeschlossen sind.“ Bekanntlich verhandeln zurzeit noch Bund und Kommunen über einen Tarifabschluss.

Darüber hinaus werden die Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst in diesem Jahr auf der Grundlage von reformierten Tarifverträgen gezahlt. In diesen reformierten Tarifverträgen wurde unter anderem das 13. Monatsgehalt gekürzt, das Urlaubsgeld abgeschafft, die Arbeitszeit teilweise neu geregelt und eine leistungsbezogene Vergütung eingeführt. Auch der für Schauspieler, Sänger und Tänzer geltende Tarifvertrag NV Bühne wurde zwischenzeitlich reformiert. Insofern können auch bei den Orchestermusikern Lohnerhöhungen erst in Betracht kommen, wenn die Verhandlungen über die Reform des TVK abgeschlossen sind. Der Bühnenverein ist jederzeit bereit, diese Verhandlungen fortzuführen.