Rund ein Fünftel der 2- bis unter 6-jährigen Kinder nimmt außerfamiliäre musikalische Bildungsangebote wahr. Die Beteiligung steigt mit der Höhe des Kindesalters und des Schulabschlusses der Eltern.

Der Anteil der Kinder, die Angebote musikalischer Früherziehung wahrnehmen, steigt mit dem Alter kontinuierlich an. Unter den Zweijährigen sind es 10 %, unter den Dreijährigen 17 %, unter den Vierjährigen 23 % und unter den Fünfjährigen 26 % der Kinder. Mädchen (22 %) nutzen die Angebote häufiger als Jungen (16 %). Insgesamt werden 19 % der 2- bis unter 6-jährigen Kinder die Teilnahme an organisierten Förderangeboten frühkindlicher Musikerziehung ermöglicht.

Nutzung des organisierten Förderangebots „Musikschule/ frühkindliche Musikerziehung“ durch 2- bis unter 6-Jährige nach soziodemografischen Merkmalen (2019)
Abbildung: Balkendiagramm

Mit der Höhe des Schulabschlusses bei den Eltern steigt auch die Beteiligung der Kinder an den außerfamiliären musikalischen Bildungsangeboten. Jedes vierte Kind von Eltern mit (Fach-)Hochschulabschluss besucht die Angebote, aber nur jedes zehnte Kind von Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss. Auch zeigt sich ein vergleichbarer Zusammenhang zwischen der Teilhabe an außerfamiliären musikalischen Bildungsangeboten und der Erwerbstätigkeit der Mutter, wobei bei Vollzeitbeschäftigung der Mutter 27 % der Kinder die Angebote wahrnehmen.

Unterdurchschnittlich ist der Anteil der Kinder, die musikpädagogisch konzipierte Angebote nutzen, wenn die Eltern nach Deutschland eingewandert sind oder ein beidseitiger Migrationshintergrund der Eltern in 2. Generation vorliegt.

Hinweis

Die vorliegenden Angaben basieren auf dem repräsentativ angelegten Survey „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten 2019“ (AID:A 2019) des Deut­schen Jugend­instituts, der die soziale Lage und Teilhabe sowie die private und familiale Lebensführung und das Wohlergehen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland untersucht und 2019 zum dritten Mal durchgeführt wurde. Bundesweit wurden in mehr als 6.000 Haushalten Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene sowie die Eltern von Minderjährigen über ihre alltäglichen Lebensbedingungen und Erfahrungen in überwiegend computergestützten persönlichen Interviews (CAPI) befragt. Die Stichprobe der AID:A 2019 umfasst Personen im Altersbereich von der Geburt bis zum Alter von 32 Jahren und wurde nach dem Zufallsprinzip über die Einwohnermeldeämter gezogen. Zur Nutzung organisierter Förderangebote wurden insgesamt 1.929 Eltern von Kindern im Alter von 2 bis unter 6 Jahren befragt.

Inhaltlich schließt AID:A 2019 zwar an die Vorgängerstudien an, durch Veränderungen im Erhebungsdesign und der Stichprobenziehung sind die vorliegenden Ergebnisse allerdings nicht mit denen der Vorgängerstudien vergleichbar.

Statistik

Fußnoten

  1. Höchster Bildungsabschluss der Eltern: niedrig = ohne Abschluss/Hauptschulabschluss/Mittlerer Abschluss, mittel = (Fach-) Hochschulreife, hoch= (Fach-)Hochschulabschluss

Quelleninformationen

Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Bildung in Deutschland 2020. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung in einer digitalisierten Welt, hrsg. von der Autorengruppe Bildungsberichterstattung, Bielefeld 2020. Ergänzende Angaben zur Methodik der AID:A 2019 (Primärquelle) nach: Deutsches Jugendinstitut: Aufwachsen in Deutschland 2019. Alltagswelten von Kindern, Jugendlichen und Familien, hrsg. von Susanne Kuger, Sabine Walper und Thomas Rauschenbach, Bielefeld 2021.

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