Die bundesweit agierenden Dachverbände des vokalen Amateurmusizierens, einzelne regionale Chorverbände, die Evangelische Kirche in Deutschland und die katholische Kirche meldeten für die Berichtsjahre 2019/20 insgesamt knapp 2 Millionen Mitglieder. Neben den aktiv Musizierenden, die in den Chorverbänden die deutliche Mehrheit darstellen, sind dies Personen, die sich als förderndes Mitglied in den Chören und Vereinen engagieren. Die Zahl der Chöre, die den Verbänden angeschlossen waren, lag bei knapp 54.000.
Die meisten Chöre und Mitglieder in den Chorverbänden waren im Bereich des weltlichen Amateurmusizierens organisiert. Dem Deutschen Chorverband (DCV) waren 2019/20 rund 15.000 Chöre angeschlossen. Mehr als 973.000 Mitglieder wies der DCV aus, darunter Sänger*innen in den Chören und fördernde Mitglieder, Kinder und Erzieher*innen der CARUSOS sowie Teilnehmer*innen an Projekten. Weitere 5.250 Chöre mit mehr als 142.000 aktiven Chormitgliedern waren in regional tätigen Chorverbänden organisiert, die nicht dem DCV angeschlossen waren.
Der Verband Deutscher KonzertChöre meldete zudem 560 Chöre mit 31.200 Sänger*innen, der Arbeitskreis Musik in der Jugend 180 Chöre mit fast 11.000 Chormitgliedern. Im Internationalen Arbeitskreis für Musik waren 1.100 Menschen aktiv.
In den knapp 20.000 Kirchenchören der evangelischen Kirche gab es 362.400 Sänger*innen, die 13.310 Kirchenchören in der katholischen Kirche zählten 320.200 Chormitglieder.
Insgesamt lag die Zahl der gemeldeten Sänger*innen bei rund 1,84 Mio. Der Kinder-/Jugendanteil wurde auf insgesamt 16 % geschätzt, wobei der Anteil in den Kirchenchören mit 23 % und beim Arbeitskreis Musik in der Jugend sowie beim Internationalen Arbeitskreis für Musik mit bis zu 58 % deutlich höher ausfiel.
Hinweis
Die Daten basieren auf Meldungen der jeweiligen Verbände sowie auf weiteren Quellen. Da sich Erhebungskriterien und -zeitpunkte der Verbandsstatistiken unterscheiden und für einzelne Bereiche keine Angaben oder Schätzungen vorliegen, können die ausgewiesenen Werte nur Größenordnungen darstellen. Ferner ist zu berücksichtigen, dass es Menschen gibt, die nicht nur in einem, sondern in mehreren Ensembles musizieren: eine Berechnung des Anteils an Doppel- und Mehrfachmitgliedschaften ist auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht möglich. Zahlenwerte, bei denen es sich um Schätzungen handelt, werden ebenso in Klammern dargestellt wie solche Werte, die infolge fehlender Angaben als Mindestwerte zu betrachten sind oder die durch abweichende Erfassungskriterien der Verbände zustande gekommen sind. Alle Werte sind gerundet.
Fußnoten
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Die Angaben zu Kindern und Jugendlichen sind nur mit Einschränkungen interpretierbar. Dies hat folgende Gründe: (1) Die Verbände arbeiten mit unterschiedlichen Abgrenzungen der Altersgruppen. Während einige Verbände in Anlehnung an den Kinder- und Jugendplan des Bundes auch junge Erwachsene bis einschließlich 26 Jahre berücksichtigen, wird die Altersgrenze in anderen Fällen bei 18 Jahren gezogen. (2) Liegen einem Verband keine Angaben zu Kindern und Jugendlichen vor, bleibt eine unbekannte Größe von Kindern und Jugendlichen unberücksichtigt. In den entsprechenden Kategorien sind die ausgewiesenen Summenwerte zu Kindern und Jugendlichen daher als Mindestwerte zu interpretieren. (3) In einigen Fällen wurden bei fehlenden Angaben Schätzungen des Kinder- und Jugendanteils herangezogen (vgl. Fußnote 7).
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Während die weltlichen Verbände fördernde Mitglieder ausweisen können, ist dies im kirchlichen Bereich nicht möglich; Grund hierfür sind unterschiedliche Organisationsstrukturen. Im Bereich des kirchlichen Amateurmusizierens werden daher unter „Aktive und fördernde Mitglieder“ die Angaben zu den aktiven Sänger*innen in den Chören als Mindestwerte herangezogen.
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Gemeint sind die aktiven Mitglieder, d. h. die Sänger*innen in den Chören der aufgeführten Verbände und Kirchen. Insbesondere beim Deutschen Chorverband ist der Personenkreis allerdings weiter gefasst (siehe folgende Fußnote).
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Der Rückgang der ausgewiesenen Mitgliederzahlen im Deutschen Chorverband (DCV) seit 2017/2018 muss vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass sich die Angaben für 2017/2018 auf das Jahr 2017 beziehen. Zum 31. Dezember 2017 endete die Mitgliedschaft von acht Landeschorverbänden; zum 31. Dezember 2018 endete die Mitgliedschaft eines weiteren Landesverbands (vgl. Fußnote 5). Die Austritte wurden erst in den Daten für 2019/2020 berücksichtigt. Der DCV arbeitet mit folgenden Erhebungskriterien: (1) Er unterscheidet nicht zwischen aktiven und fördernden Mitgliedern. (2) Die Daten schließen die regelmäßig singenden Kinder und Erzieher*innen der Felix- und CARUSOS-zertifizierten Kindergärten und Kindertagesstätten in städtischer, privater und kirchlicher Trägerschaft ein. (3) Die Daten schließen die Teilnehmer*innen an Projekten der Verbände ein, auch wenn diese nicht Verbandsmitglieder sind.
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Dargestellt sind zusammengefasste Mitgliederdaten folgender zum 1. Januar 2018 bzw. 2019 aus dem DCV ausgetretenen Chorverbände: Brandenburgischer Chorverband, Chorverband Niedersachsen-Bremen, Chorverband Rheinland-Pfalz, Mitteldeutscher Sängerbund und Rheinland-Pfälzischer Chorverband sowie die seit Ende 2018 in der Arbeitsgemeinschaft Freier Chorverbände (AGFC) zusammengeschlossenen Einzelverbände Bayerischer Sängerbund, Chorverband Bayerisch-Schwaben, Chorverband Mecklenburg-Vorpommern und Sängerbund Schleswig-Holstein. Die Kinder-/Jugendanteile der vier Einzelverbände und der AGFC variieren stark, wobei die AGFC mit über 30 Prozent den höchsten Kinder-/Jugendanteil ausweist. Ein Grund hierfür ist der Fokus mancher Mitgliederverbände der AGFC auf die Chorklassenarbeit in Grundschulen.
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Der Rückgang der ausgewiesenen Mitgliederzahlen erklärt sich u. a. damit, dass sich die Erhebungskriterien zwischen DCV und den weiteren Chorverbänden (bis 2017 bzw. 2018 DCV-Mitglieder) unterscheiden (vgl. Fußnote 4 und 5).
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Angaben nach: Evangelische Kirche in Deutschland. Die Äußerungen des kirchlichen Lebens, hrsg. v. der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hannover 2019 (Datenstand: 2017) und Hannover 2017 (Datenstand: 2015). Die Erhebung weist Kinder- und Jugendchöre sowie -instrumentalkreise nur als Gesamtposition und nicht getrennt nach Instrumental- und Vokalmusikkreisen aus. In der Annahme, dass die Mehrzahl der Ensembles im vokalen Bereich aktiv ist, werden die Angaben zu Kinder- und Jugendchören sowie -instrumentalkreisen in der vorliegenden Statistik vollständig den Chören zugeordnet. – Die in der Statistik der EKD ausgewiesenen Zahlen zu den Chören in der evangelischen Kirche unterscheiden sich von den Angaben des Chorverbands in der Evangelischen Kirche (CEK), in dem 19 Chorwerke und Chorverbände der Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Christliche und der Evangelische Sängerbund sowie der Verband für Kirchenmusik in Österreich organisiert sind. Aktuell (Stand 27.08.2020) zählt der CEK rund 15.100 Chöre mit ca. 396.000 Chorsänger*innen. Darüber hinaus existieren Gospelchöre, die sich als Chöre der evangelischen Gemeinden verstehen, jedoch z. T. selbstständig organisiert und daher unter Umständen in der Statistik der EKD ebenfalls nicht erfasst sind; zuletzt hat das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD im Jahr 2008 rund 3.000 Gospelchöre ermittelt (vgl. Petra-Angela Ahrens: BeGeisterung durch Gospelsingen. Erste bundesweite Befragung von Gospelchören, hrsg. vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD, Hannover 2009).
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Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Ämter/Referate für Kirchenmusik der Diözesen Deutschlands (Datenstand: 2019 und 2017). Darin enthalten sind der Allgemeiner Cäcilien-Verband sowie Pueri Cantores.
Quelleninformationen
Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum.