Ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, das Netzwerk Neue Musik, unterstützt ab 2008 das zeitgenössische Musikleben in Köln mit 200.000 Euro pro Jahr. Insgesamt erhält die Stadt bis einschließlich 2011 Bundesmittel in Höhe von 800.000 Euro.
Das Kuratorium des Netzwerks Neue Musik würdigte mit dieser Entscheidung das Engagement der Stadt Köln und den Zusammenschluss von über 30 Institutionen, Spielstätten, Ensembles und Initiativen zu einem Verbund für die Neue Musik in Köln. Die Stadt gehört damit zu 15 Kommunen in Deutschland, die sich in besonderer Weise der Vermittlung Neuer Musik widmen werden. Die Förderung ermöglicht die Entwicklung innovativer Veranstaltungsformate, die Initiierung neuer sowie die Ausweitung bestehender Fortbildungs- und Schulprogramme sowie die Etablierung einer Konzertreihe mit „Schlüsselwerken“ der Neuen Musik in Köln.
Kulturdezernent Prof. Georg Quander zeigt sich hoch erfreut über das Votum des Kuratoriums des Netzwerks Neue Musik. „Nach vielen Jahren fließen Bundesmittel in beträchtlicher Höhe in die Freie Szene Kölns. Das freut mich sehr und ich denke auch, es ist verdient: Die Neue Musik gehört seit jeher zu den kulturellen Stärken der Stadt – man denke nur an den großen Komponisten Stockhausen.“ Der Kulturdezernent kündigt an: „Wir werden mitziehen und auch von städtischer Seite ein Signal zur Förderung der Neuen Musik setzen und dem Kölner Netzwerk denselben Betrag wie die Bundesstiftung zur Vermittlung Neuer Musik zur Verfügung stellen.“
Auch Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort begrüßt die Entscheidung der Kulturstiftung des Bundes. Er hebt den Vernetzungsimpuls der Stiftung hervor: „Schon die enge Zusammenarbeit in der Antragsphase hat die Freie Szene und die großen Institutionen dieser Stadt näher zusammengeführt. Die Entscheidung der Kulturstiftung des Bundes für Köln honoriert auch dieses partnerschaftliche Zusammenwirken und ermöglicht eine breit angelegte Kooperation, die einer traditionsreichen Musikstadt würdig ist.“
Prof. Karl Karst, Programmchef von WDR 3, wirft einen Blick in die Zukunft: „Ich freue mich, dass die mehr als 50-jährige Tradition der Neuen Musik in Köln durch den Zuspruch der Kulturstiftung des Bundes einen Kraftschub erfährt, der zugleich ein Auftrag ist: Es wird die Aufgabe aller Beteiligten sein, diesen Impuls durch Vernetzung und nachhaltige Initiativen in die Zukunft zu verlängern und in gemeinsamer Anstrengung ein „Zentrum für Neue Musik“ zu schaffen. Der Westdeutsche Rundfunk unterstützt es mit seinen Möglichkeiten gerne – nicht zuletzt mit dem Fundus seines Studios für Elektronische Musik.“
Thomas Oesterdiekhoff, Manager der musikFabrik und ein profilierter Akteur in der Szene, kommentiert die Entscheidung des Kuratoriums des Netzwerks neue Musik und der Stadt Köln für die Förderung mit den Worten: „Die Neue Musik – ein kultureller Exportschlager dieser Stadt – in Köln selber wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken, halte ich für extrem wichtig und richtig. Mit den Mitteln der Stiftung und der Stadt, aber vor allem auch durch die gemeinsamen Anstrengungen aller am Netzwerk Beteiligten kann uns das sicherlich gelingen. Deren partnerschaftliches Zusammenwirken in den letzten Monaten hatte Modellcharakter.“
Dr. Rainer Nonnenmann, Musikwissenschaftler und Vorsitzender des die Kölner Musiknacht veranstaltenden Initiativkreises Freie Musik-Projekte e.V., hält das Kölner Netzwerk hinsichtlich Engagement, Breite und Vielfalt der beteiligten Akteure für einmalig. Das habe auch die Kulturstiftung des Bundes erkannt: „Die intensivierten Kooperationen zwischen freien und institutionellen Veranstaltern, Vermittlern, Bildungseinrichtungen sowie großen und kleinen Ensembles und Spielstätten ermöglichen neue künstlerische, spartenübergreifende und konzertpädagogische Projekte und bündeln vorhandene Kräfte. Die neue Musik – für die Köln seit den 1950er Jahren bis heute weltweiten Ruf genießt – erhält so endlich im Konzertleben die Aufmerksamkeit, die dieses wunderbare Erfahrungsmedium gerade in Zeiten des schnellen Abrufs digitaler Schallkonserven in besonderem Maße verdient.“
Ein gemeinnütziger Verein soll das Kölner Netzwerk zur Vermittlung Neuer Musik aufbauen und betreuen. Er stellt sich Anfang 2008 der Öffentlichkeit vor.
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Quelle
http://www.stadt-koeln.deMehr zum Thema