Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt die eindeutige Parteinahme von Kulturstaatsminister Bernd Neumann in der Urheberrechtsdebatte für die Künstlerinnen und Künstler. Er sagte gestern auf einer Veranstaltung in Berlin: "Viel wird über das Urheberrecht gesprochen, meines Erachtens viel zu wenig über die Urheber selbst – dabei geht es um Menschen, die von ihrer kreativen Arbeit leben müssen. Was manche mit einem verharmlosenden Unterton als "Internetpiraterie" abtun, betrifft im Kern das Schicksal von hunderttausenden Kreativen! Kreative Arbeit ist keine Freizeitbeschäftigung, sondern der Broterwerb für bildende Künstler und Künstlerinnen, Orchestermusiker, Komponisten, Kameraleute, Regisseure, Cutter, Schauspieler, Journalisten, Schriftsteller, Übersetzer, Designer, Fotografen und viele mehr."

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Ohne professionelle Künstlerinnen und Künstler, die Beruf und Berufung in ihrem oftmals obsessiven Schaffen vereinen, würde die Kulturlandschaft sehr bald verarmen. Und da künstlerische Arbeit ein Beruf ist, muss auch ein finanzieller Ertrag aus der Weitergabe dieser künstlerischen Werke, auch im Internet, gezogen werden können. Daraus folgt zwingend für den Schutz des geistigen Eigentums einzutreten und zwar in seinen beiden nicht voneinander zu trennenden Elementen, dem Urheberpersönlichkeitsrecht und dem Verwertungsrecht. Kulturstaatsminister Bernd Neumann macht dies im Bundeskabinett als Anwalt der Kreativen. Doch wo bleibt eigentlich das Engagement des in der Bundesregierung zuständigen Kabinettsmitgliedes, der Bundesjustizministerin, in dieser Frage? Mehr als die Hälfte der Legislaturperiode ist schon um, die Probleme der Kreativen in Deutschland werden immer drängender und die Justizministerin schweigt."

Absätze