Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) und der Landesverband der Musikschulen in NRW (LVdM NRW) begrüßen nachdrücklich das Programm „Jedem Kind ein Instrument“. Als vorbildliche Vernetzung schulischer und außerschulischer kultureller Bildung schafft dieses Förderprogramm eine Verantwortungspartnerschaft zwischen Bund, Land und Kommunen.

Alle 212.000 Grundschulkinder im Ruhrgebiet können bei „Jedem Kind ein Instrument“ ab dem Schuljahr 2007/2008 regelmäßig qualifizierten Unterricht auf Musikinstrumenten ihrer Wahl erhalten. Zentraler Bestandteil ist dabei das Zusammenspiel in Orchestern. Das Projekt läuft über vier Jahre von der 1. bis zur 4. Klasse. Praktisch ermöglicht wird dies durch eine intensive Zusammenarbeit von Grundschulen und öffentlichen Musikschulen vor Ort. Alle Kinder können leihweise ein Instrument zur Verfügung gestellt bekommen.

2003 haben die Städtische Musikschule Bochum und die Bochumer "Zukunftsstiftung Bildung in der GLS Treuhand e.V." das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ aus der Taufe gehoben, an dem bisher die ersten und zweiten Klassen von 40 Grund- und Förderschulen in Bochum beteiligt waren.

Das Land Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung des Bundes werden für das neue Programm jeweils 10 Millionen Euro bereitstellen. Nach einem Einstieg an allen Grundschulen im Ruhrgebiet überlegt das Land Nordrhein-Westfalen, dies später flächendeckend auf das ganze Bundesland auszudehnen.

„Wir sehen in dem Förderprogramm ’Jedem Kind ein Instrument’ einen wichtigen Impuls für die Zukunftsfähigkeit unserer Kinder und Jugendlichen“, erklärte Dr. Winfried Richter, Vorsitzender des Verbandes deutscher Musikschulen.

Die Schulen und Musikschulen, deren pädagogisches Personal und deren Träger stellt das Programm jedoch vor neue und große Herausforderungen. VdM und LVdM NRW bieten für die weitere Ausgestaltung ihre intensive Kooperation an, damit dies anspruchsvolle Vorhaben die notwendige organisatorische, inhaltliche und administrative Unterstützung erfährt.

„Mit dem Lehrplan ’Musikalische Grundausbildung’ hat der Verband deutscher Musikschulen ein bewährtes Programm vorliegen, das auf die neuen Erfordernisse angepasst werden kann. Durch zahlreiche bereits bestehende Kooperationen zwischen Musikschulen und allgemein bildenden Schulen in ganz Deutschland verfügt der VdM darüber hinaus über Konzepte und Erfahrungen, die zum Gelingen von ’Jedem Kind ein Instrument’ beitragen werden“, teilte Richter mit.

Einen wichtigen Aspekt bei ihrem Angebot zur Kooperation sehen der Verband deutscher Musikschulen und sein Landesverband NRW in der Konzeption geeigneter und systematischer Fortbildungen für die Lehrkräfte. Das Förderprogramm „Jedem Kind ein Instrument“ soll den schulischen Musikunterricht ergänzen. Daher ist es weiter eine wichtige Landesaufgabe, den Musikunterricht an den Schulen zu gewährleisten und die hierfür nötigen Ausbildungskapazitäten sicherzustellen.

„Diese Initiative von Land und Bundeskulturstiftung wird eine wirkungsvolle Musikalisierung weiter Teile der Kinder und Jugendlichen ermöglichen und damit auch einen Beitrag zum kulturellen Dialog und zur Integration leisten, weil alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, gemeinsam musizieren werden. Mit einer solchen kulturellen Breitenbildung geht ebenfalls eine Talenterkennung und Spitzenförderung einher, wie sie etwa das neu gegründete Kinderorchester Ruhr repräsentieren soll“, sagte Volker Gerland, der Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen NRW.