In einer großen gemeinsamen Initiative für das Programm der europäischen Kulturhauptstadt 2010 in Essen und dem Ruhrgebiet wollen das Land Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung des Bundes zusammen mit der Zukunftsstiftung Bildung allen Grundschulkindern im Ruhrgebiet das Erlernen eines Musikinstruments zusätzlich zum Musikunterricht an den Schulen ermöglichen. Für dieses bislang größte Projekt zur kulturellen Bildung haben das Land Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung des Bundes jeweils 10 Millionen Euro bereitgestellt. Der Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, und der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers, gaben heute (5. Februar 2007) den offiziellen Startschuss für das Großprojekt.
Der Name des Projekts ist Programm: Wenn jedem Kind ein Instrument seiner Wahl zur Verfügung steht, die Kompetenzen der örtlichen Musikschulen mit den Ressourcen der Grundschulen verbunden und die Kinder innerhalb von vier Jahren zum Ensemblespiel befähigt werden, ist ein nachhaltiger Anschub für die kulturelle Bildung zu erwarten. Ebenso verspricht das Projekt Impulse für die Integration von Schülern unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft. Im Jahr der europäische Kulturhauptstadt 2010 zeigen die Kinder ihr Zusammenspiel auf einem großen Abschlusskonzert.
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung des Bundes entwickeln mit „Jedem Kind ein Instrument“ eine in der Musikschule Bochum und der Zukunftsstiftung Bildung entstandene Idee weiter und baut sie mit Unterstützung der Kommunen zu einem flächendeckenden Angebot an alle Grundschüler/innen im Ruhrgebiet aus.
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers unterstrich die Bedeutung des Projekts für die Zukunft des Ruhrgebiets: „Ich freue mich, dass wir ein solch einmaliges Vorhaben hier im Ruhrgebiet beginnen können. Der direkte Umgang mit Kunst, Kultur und Musik kann unseren Kindern ganz neue Welten eröffnen. Das fördert Eigenschaften und Fähigkeiten, die man nicht nur beim Musizieren braucht. Bei den jungen Menschen wird damit ein kreatives Potential freigesetzt, das die Region auf Dauer verändern wird.“
Kulturstaatsminister Bernd Neumann betonte die Vorbildlichkeit der gemeinsamen Initiative: „Das von der Bundesregierung über die Kulturstiftung des Bundes erarbeitete und mit insgesamt 10 Millionen Euro geförderte Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ ist ein Projekt wie aus einem Märchen, ein Modellvorhaben mit Pioniercharakter im Bereich der kulturellen Bildung. An diesem gemeinsamen Projekt wird deutlich, wie erfolgreich es – unbeschadet der jeweiligen Kompetenzen – sein kann, wenn Bund, Länder und Kommunen zusammenwirken.“
Die Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, Hortensia Völckers, erwartet von diesem Programm „neue Impulse für die ästhetische Erziehung auch über den musikalischen Bereich hinaus. Kulturelle Bildung ist die Grundlage für den Erhalt unseres kulturellen Erbes. Bildung schafft dauerhafte kulturelle Bindungen, individuell und sozial übergreifend. Das Schöne ist, dass wir mit diesem Projekt wirklich allen Kindern im Ruhrgebiet dafür beste Voraussetzungen bieten können.“
Steven Sloane, GMD der Bochumer Symphoniker und Direktor für das Themenfeld „Stadt der Künste“ bei der Kulturhauptstadt 2010, würdigte besonders die Nachhaltigkeit des Projekts: „Ich habe hier in Bochum das Wachsen des Projektes aus nächster Nähe beobachten dürfen und ich freue mich, dass nun Kinder in der gesamten Region dieses Angebot nutzen können. Neben der Begeisterung, die die Begegnung mit Musik in den Kindern auslöst, ist wohl das Wichtigste an diesem Projekt die Nachhaltigkeit. Bei unseren Überlegungen zum Programm der Kulturhauptstadt 2010 scheint mir wesentlich, nicht nur punktuell wirksame Projekte zu fördern, sondern ganz bewusst die Wirksamkeit unserer Arbeit für die Zukunft in den Mittelpunkt zu stellen.“
Die Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Barbara Sommer, sieht in dem Projekt „eine echte Chance für die Grundschulen im Ruhrgebiet. Durch die Zusammenarbeit mit Musikschulpädagogen ergeben sich neue Möglichkeiten, um Kinder aller Schichten über die Musik an Kultur insgesamt heranzuführen."
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