Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg hat am Dienstag dem 27. Juli 2004 dem Rahmenkonzept „Kinder- und Jugendkulturarbeit“ zugestimmt. Gleichzeitig hat der Senat mit dem Rahmenkonzept erste Maßnahmen beschlossen, die aus einem eigens dafür bereitgestellten Budget in Höhe von 375.000 Euro für die nächsten zweieinhalb Jahre finanziert werden. "Hamburg will damit seinen Platz als Modell-Region für Kinder- und Jugendkultur ausbauen", so Kultursenatorin Frau Prof. Dr. Karin v. Welck. "Kernpunkt des Konzeptes ist es, die Förderung kultureller Bildung als Schlüsselkompetenz Behörden übergreifend zu verankern", Karin v. Welck. "Wir sollten die Chance der Ganztagsschule zur Kooperation mit Künstlern und Kultureinrichtungen nutzen", fordert die Senatorin für Schule und Sport Alexandra Dinges-Dierig.

Unter Federführung der Kulturbehörde wurde das Konzept in enger Zusammenarbeit mit der Behörde für Bildung und Sport, der Behörde für Soziales und Familie, der Behörde für Wissenschaft und Gesundheit, den Hamburger Bezirken sowie zusammen mit Künstlern und verschiedenen Kulturinstitutionen entwickelt. Ziel sei es, so Karin v. Welck, dass "Kinder und Jugendliche von heute in ihre Rolle als Verantwortungsträger für die Kultur von morgen hineinwachsen. Sie werden die kulturellen Werte unserer Gesellschaft bewahren und für künftige Generationen weiterentwickeln."

Hintergrund der Entscheidung ist, dass kulturelle Bildung "ein entscheidendes Fundament darstellt, um die Lebensperspektiven von jungen Menschen und ihren Familien in einer modernen Informationsgesellschaft zu sichern", heißt es im Senatsbeschluss. Weiter wird bekräftigt, dass „ästhetische Bildung und die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur wichtige Schlüsselkompetenzen junger Menschen stärken." Ziel sei es, "die Kreativität und die Gewissheit der jungen Menschen über die eigenen Stärken und das Vertrauen in eigene Gestaltungskräfte, Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Toleranz zu fördern".

Der Hamburger Senat hat hierzu eine Lenkungsgruppe initiiert, die bisherige Projekte evaluiert und weitere Kooperationsprojekte zwischen den Behörden abstimmt und zur Umsetzung vorbereitet. Sie kooperiert mit der bereits bestehenden „Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendkultur“ (LAG), die den fachlichen Austausch der Akteure und den öffentlichen Dialog zu Perspektiven der Kinder- und Jugendkultur befördert.

Als erste Maßnahmen gelten hierbei, dass

  • im Kooperationsfeld von Schule und außerschulischen Kultureinrichtungen und Projekten die Angebotstransparenz erhöht werden soll (Projektdatenbank)

  • das bereits bestehende Kooperationsprojekt Theater und Schule (TUSCH) verankert und ausgeweitet wird.

  • Orchester und Orchestermusiker als Partner von Schulen gewonnen werden, um Impulse für die musikalische Grundbildung zu geben (Kooperation mit dem Landesmusikrat).

  • Jugendliche auf die Chancen des Freiwilligen Sozialen Jahrs im Bereich Kultur aufmerksam gemacht werden sollen.

  • der Fachdiskurs zu Kinder- und Jugendkulturarbeit im Bereich der Jugendhilfe und stadtteilorientierter Projektarbeit forciert wird, um auch sozial benachteiligten Schichten den Zugang zur Kultur zu vereinfachen.

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