Der "Arbeitskreis Musikbildungsstätten in Deutschland" sieht in der Einrichtung von Ganztagsschulen große Chancen, musikalische Bildung in allen Schultypen - unter Ergänzung des bestehenden Musikunterrichts - auf ein breiteres Fundament zu stellen.

Mit seinen angeschlossenen Musikakademien in verschiedenen Bundesländern bietet sich der Arbeitskreis aufgrund seiner vielfältigen Nutzerklientel (allgemeinbildende Schulen / Musikschulen / Privatmusikerzieher / Verbände des Laienmusikbereiches) einerseits als Diskussionspartner in der inhaltlichen Debatte, andererseits als flexibler und reaktionsschneller Partner für die notwendige Qualifizierung von Musikpädagogen/innen für die künftigen Herausforderungen an.

Der Arbeitskreis für Musikbildungsstätten in Deutschland hat sich auf seinem Jahrestreffen vom 10. bis 12. Februar 2004 auf Schloß Kapfenburg ausführlich dem Thema der musikalischen Bildung vor dem Hintergrund der Debatte um die Ganztagsschulen gewidmet. Unabhängig von Aktivitäten der einzelnen Musikakademien möchte sich der Arbeitskreis aktiv mit konstruktiven Beiträgen an der Erarbeitung von Konzepten beteiligen. Er sieht in der Verknüpfung schulischer und außerschulischer Musikbildung die historisch einmalige Chance, das musikalische Schaffen von jungen Leuten in Deutschland auf ein breiteres und qualitativ hochwertiges Niveau zu heben.

Der Arbeitskreis nimmt die Bedenken von Vertretern/innen der Musikschulen und privaten Musikerziehern/innen ernst, dass eine Ausdehnung der schulischen Aktivitäten in den Nachmittag gewachsene Strukturen der außerschulischen musikalischen Bildung gefährden kann. Hier sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass Heranwachsende neben der Schule und dem Elternhaus eine dritte soziale Gruppe als Erfahrungswelt für Persönlichkeitsbildung und Lebenstüchtigkeit benötigen. Mit der Einführung der Ganztagsschule sehen die Mitglieder des Arbeitskreises für die vielfältigen Modelle der schulischen und außerschulischen musikalischen Jugendbildung im Nachmittagsbereich einen erhöhten Fortbildungsbedarf beispielsweise für:

Musikpädagogen/innen der allgemeinbildenden Schule, die auf die vielfältigen Möglichkeiten beispielsweise des Klassenmusizierens reagieren können.

Musikpädagogen/innen der Musikschulen, die unterschiedlichste musikalische Angebote für Gruppen bis zu Klassenverbänden anbieten können.

Qualifizierte Ausbilder in Musikvereinen, die Ensembles aufbauen und damit das regionale musikalische Leben weiter anregen.

Musikalische Arbeit in den neuen Zeitfenstern der Ganztagsschule könnte eine erheblich größere Zahl von Schülern für musikalische Aktivitäten erreichen - auch für diesen Mehrbedarf gilt es, Musikpädagogen/innen entsprechend vorzubereiten.

Die Musikakademien Deutschlands bieten sich daher (wie auch vom Verband Deutscher Musikschulen in seiner Presseinformation vom 28. 11. 2003 gefordert) als Partner an, der die Sicherung der fachlichen Qualität von Lehrkräften durch Fort- und Weiterbildung gewährleisten kann.
Quelle: Bayerische Musikakademie Marktoberdorf

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