Entwicklung des Frauenanteils insgesamt

Abbildung: Frauenanteil in Studiengängen für Musikberufe insgesamt
Im Fachbereich Musik/Musikwissenschaft sind Frauen in der Mehrheit. Auch sind Musikstudiengänge internationaler als der Bundesdurchschnitt. Je nach Fachrichtung variieren die Anteile stark.

Der Frauenanteil in den Studiengängen für Musikberufe lag im Wintersemester 2020/21 bei rund 54 % und damit vier Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Die Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass sich im Verlauf der letzten 20 Jahre der Frauenanteil unter allen Studierenden in Deutschland und der Frauenanteil in den Musikstudiengängen einander angenähert haben.

In den Fächern Gesang, Lehramt Musik und Musikerziehung lag der Frauenanteil zuletzt bei rund 60 % und mehr. In Studiengängen für Tonmeister überwiegen hingegen die Männer deutlich: Der Männeranteil unter den Studierenden lag hier zuletzt bei 86 %. In den Fächern Jazz und Popularmusik sowie Komposition – zeitweise mit einem Männeranteil von 75 bis 80 % – gibt es inzwischen mehr Frauen. Im Studienfach Dirigieren lag der Frauenanteil zuletzt bei 36 % und damit auf vergleichbarem Niveau wie vor 20 Jahren.

Entwicklung der Frauenanteile nach Studiengängen
Abbildung: Entwicklung der Frauenanteile nach Studiengängen

Besonders international ausgerichtet sind die Studiengänge Instrumental- und Orchestermusik sowie Komposition: Hier haben jeweils über 60 % der Studierenden eine ausländische Staatsangehörigkeit. Mehr als 97 % der Lehramtsstudierenden besitzen hingegen die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Frauenanteil unter den Studierenden mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag zuletzt bei 56 %.

Tabelle
Frauen, Männer und Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Studiengängen für Musikberufe
Tabelle: Frauen, Männer und Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Studiengängen für Musikberufe

Hinweis

Grundlage der Statistik sind die Verwaltungsdaten der einzelnen Hochschulen, die im Rahmen der Ersteinschreibung bzw. der Rückmeldung der Studierenden erhoben und anschließend an die Statistischen Landesämter und von diesen an das Statistische Bundesamt übermittelt werden. Berücksichtigt wird in der vorliegenden Tabelle die Gesamtzahl der Studierenden,  d. h. neben den Studierenden mit Musik als 1. Studienfach werden auch die Studierdenden erfasst, die Musik als 2. oder 3. Studienfach belegt haben. Die Daten beziehen sich jeweils auf das Wintersemester (WS) und umfassen alle in einem Fachstudium eingeschriebenen Personen (ohne Beurlaubte, Studienkollegiat*innen und Gasthörer*innen). Bei der Interpretation der Daten ist zu beachten, dass es aufgrund von z. T. voneinander abweichenden Schlüsselzuordnungen einzelner Hochschulfächer durch die Statistischen Landesämter bei den Zahlenreihen zu Ungenauigkeiten kommt. Auch können aufgrund der Berücksichtigung von 1., 2. und 3. Studienfach Mehrfachzählungen von Studierenden nicht ausgeschlossen werden.

In Bezug auf das Geschlecht werden vier Merkmalsauspägungen erhoben: „weiblich“, „männlich“, „divers“ und „ohne Angaben“. Da das Statistische Bundesamt zur Wahrung der Geheimhaltung letztere nicht explizit veröffentlichen kann, ordnet es für Veröffentlichungen die Merkmalsausprägungen „divers“ und „ohne Angabe“ den Kategorien „männlich“ und „weiblich“ zu. Dies geschieht per Zufallsprinzip (ohne proportionale Quotierung, mit einem Erwartungswert von 0,5).

Statistik

Fußnoten

  1. Einschließlich Studierende an den Kirchenmusikhochschulen in Aachen (WS 2001/02 bis WS 2006/07), Görlitz (bis WS 2007/08), Regensburg (ab WS 2002/03), Bayreuth, Dresden, Halle und Herford. Seit dem WS 2016/17 ebenfalls einschließlich Studierende an der Barenboim-Said  Akademie Berlin.
  2. Bis WS 2001/02 einschließlich Gesamthochschulen.
  3. Bei der Übermittlung der Verwaltungsdaten für das WS 2017/18 sind bei mindestens einer Hochschule Fehler aufgetreten, was auf Bundesebene zu teils erheblichen Verzerrungen der Studierendenzahlen in einzelnen Fächerbelegungen führte. Die Daten werden daher nicht berücksichtigt.
  4. Dargestellt ist der Gesamtfrauenanteil beider Studienrichtungen Musikerziehung und Rhythmik.
  5. Ohne Studierende im Fachbereich „Darstellende Kunst, Film und Fernsehen, Theaterwissenschaft“ (darunter Bühnenkunst, Regie u.a.).
  6. Ohne Studierende der Popakademie Baden-Württemberg.
  7. Berücksichtigt sind die Studienangebote für Tonmeister an den Musikhochschulen Berlin (UdK) und Detmold, ab WS 2010/11 zusätzlich auch die B.A.-Studiengänge Musikproduktion und Audiodesign an der Hochschule der populären Künste Berlin (seit 2019/20 Berlin School of Popular Arts), ab WS 2013/14 der B.A.-Studiengang „Sound and Music Production“ an der Hochschule Darmstadt, sowie Studierende der FH Dortmund (ab WS 2016/17) und der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (ab WS 2018/19).
  8. Hinzu kommen Studierende an Fachakademien, Konservatorien und Privatinstituten sowie Kirchenmusik- und Fachhochschulen, die durch das Statistische Bundesamt nicht erfasst werden (letzte Erhebung des Deutschen Musikinformationszentrums zum WS 2013/14 unter elf entsprechenden Institutionen: rund 1.300 Personen). Nicht erfasst sind zudem Studierende in Fachrichtungen für Musikberufe, die in der bundeseinheitlichen Fächersystematik nicht dem Bereich Musik/Musikwissenschaft zugeordnet sind.

Quelleninformationen

Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben des Statistischen Bundesamts.

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