Genrepräferenzen (August 2018)

Abbildung: Genrepräferenzen

Hip-Hop und EDM hören eher jüngere, Klassik und Schlager/Volksmusik eher ältere Menschen; Rock und Pop dominieren die Beliebtheitsskala. Unter Klassikfans gibt es die meisten aktiv Musizierenden.

Im Rahmen der „Studie zur Zukunft der Musiknutzung“, die in mehreren Befragungswellen Veränderungen in der Nutzung von Musik untersuchte, wurden im Sommer 2018 Daten zu Genrepräferenzen der Musikhörer*innen und ihrer Soziodemografika erhoben.

70 % der Befragten ordneten ihren Musikgeschmack dem Genre Pop zu, beim Rock waren es 60 %. Damit waren Rock und Pop – sowohl deutsch- und englischsprachiger – mit Abstand die beliebtesten Musikrichtungen. Schlager und Volksmusik hörten 29 % der Befragten gerne, Hip‑Hop 25 %, Klassik 24 % und Electronic Dance Music (EDM) 20 %.

Die Hörerschaft von Schlager und Volksmusik war im Schnitt 50 Jahre alt, die von klassischer Musik 49 Jahre. Mit durchschnittlich weniger als 40 Jahren waren die Befragten, die Hip‑Hop und EDM hören, am jüngsten. Etwas mehr Frauen als Männer mochten Pop (54 %) und Hip-Hop (53 %). In der EDM-Hörerschaft fanden sich etwas mehr Männer (55 %); diese Hörerschaft zeichnete sich zudem durch einen hohen wöchentliche Musikkonsum von 25 Stunden aus. Überdurchschnittlich viele Hörer*innen von Klassik spielten selbst ein Instrument.

Am häufigsten nutzen die Hörer*innen der Genres Hip‑Hop (36 %) und EDM (34 %) kostenpflichtige Streamingdienste. Dagegen griffen nur rund 20 % der Hörerschaft von Schlager/Volksmusik und Klassik auf dieses Medium zurück. Die Zahlungsbereitschaft war hingegen bei Klassik-Hörer*innen am größten: Sie waren bereit, etwas mehr als 16 Euro für ein physisches Album und 8 Euro für ein digitales Album zu bezahlen. Entsprechend wurde auch der allgemeine „Wert von Musik“ von dieser Konsumentengruppe am höchsten beziffert. Dieser bemisst sich daran, ob gerne Geld für Musikprodukte ausgegeben wird.

Tabelle
Soziodemografika der Befragten nach Genrepräferenz
Tabelle: Soziodemographika

Hinweis

Bei der Studie handelt es sich um eine auf drei Jahre angelegte repräsentative Panelbefragung der Universität Hamburg, die in sechs Wellen mittels Online-Fragebogen durchgeführt wird. Das Design der Studie wurde in Kooperation mit den Auftraggebern (BDKV, BVMI, GEMA, GVL, LIVE-KOMM, SOMM, VUT) entwickelt. Ziel der Studie ist die Analyse, wie in Deutschland aktuell und zukünftig Musik entdeckt, gekauft und konsumiert wird. Für die erste Welle im August 2018 wurden 5.140 in Deutschland lebende Menschen im Alter von 16 bis 70 Jahren zu ihrem Musiknutzungs-, Such- und Kaufverhalten befragt.

Statistik

Fußnoten

  1. Bei diesen Genrekategorien wurde in der Befragung zwischen deutsch und international unterschieden; für die Auswertung wurden die Antworten zusammengefasst.

  2. Die Frage lautete: „Wieviel wären Sie bereit für folgende Formate von einem für Sie interessanten Küstler auszugeben?“. Dargestellt ist die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft für ein physisches (CD/Vinyl) und digitales Album.

  3. Die Frage lautete: „Musik ist mir immer etwas wert – ich gebe gerne Geld für Musikprodukte aus“. Dargestellt ist sind Durchschnittswerte der Antworten auf einer Likert-Skala von 1 (niedrigster Wert) bis 7 (höchster Wert).

Quelleninformationen

Zusammengestellt und berechnet von Michel Clement und Michael Kandziora nach: Studie zur Zukunft der Musiknutzung 2018-2020. Ergebnisse der ersten von sechs Stufen der Panelbefragung. Hamburg 2018.

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