Deutschland wird eine der zwei Kulturhauptstädte Europas 2010 stellen. Zehn deutsche Städte bewerben sich um diesen Titel. Nach dem Abschluss des Bewerbungsverfahrens in den Bundesländern stellen die Bewerberstädte sich nun erstmals auf Bundesebene vor. Auf Einladung von Kerstin Müller, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, werden die Kultusminister der Länder und die Oberbürgermeister der Bewerberstädte ihre Bewerbungen in Berlin am 02.07. öffentlich übergeben.

Bewerberstädte für die Kulturhauptstadt 2010 sind Karlsruhe (Baden-Württemberg); Regensburg (Bayern); Potsdam (Brandenburg); Bremen (Bremen); Kassel (Hessen); Braunschweig (Niedersachsen); Essen für das Ruhrgebiet (Nordrhein-Westfalen); Görlitz (Sachsen); Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) und Lübeck (Schleswig-Holstein).

Das innerdeutsche Bewerbungsverfahren sieht vor, dass die Bewerberstädte ihre Bewerbungen bis Ende März 2004 bei den zuständigen Ressorts ihrer Länder einreichen mussten. Diese leiten die Bewerbungen nun zum Abschluss des 2. Quartals 2004 an das Auswärtige Amt weiter. Das Auswärtige Amt übermittelt die Bewerbungen Herbst 2004 mit der Bitte um Stellungnahme an den Bundesrat, die dieser bis Ende Juni 2005 dem Auswärtigen Amt zukommen lässt. Deutschland kann für das Jahr 2010 eine oder mehrere Städte vorschlagen. Die Letztentscheidung über die Nominierung als Kulturhauptstadt Europas 2010 liegt bei einer Expertenkommission aus Vertretern der Institutionen der Europäischen Union.

Die Initiative der Kulturhauptstädte Europas geht auf die griechische Kulturministerin Melina Mercouri zurück und wurde 1985 vom EU-Kulturministerrat ins Leben gerufen, der seitdem jährlich mindestens eine Kulturhauptstadt Europas ausgerufen hat. In Deutschland hatte zuletzt Weimar während der deutschen EU-Präsidentschaft 1999 diesen Titel. Die Kulturstädte 2004 sind Lille und Genua. Im Jahr 2010 wird neben Deutschland auch Ungarn eine Kulturhauptstadt Europas stellen.