Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) befürchtet eine erhebliche Gefährdung des Spielbetriebs der zwei Sinfonieorchester und zwei Chöre der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin (roc). Erst im Dezember 2009 hatten die Hauptgesellschafter Deutschlandradio, Bund und Land Berlin eine angedachte Fusion zwischen dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO) und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin verworfen. Am 9. Februar 2010 wurde der Bundesanteil (in Höhe von 2 Mio. €) der bereits beschlossenen Zuschusserhöhungen für die strukturell unterfinanzierte GmbH vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages vorerst gesperrt.

„Das bedeutet ‚Alarmstufe rot‘“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV, „wenn man zudem realisiert, in welcher Größenordnung die Stellenpläne der vier Klangkörper bereits seit Bestehen der roc reduziert wurden. Schon jetzt führt die unzureichende finanzielle Ausstattung dazu, dass die Ensembles im bundesdeutschen Vergleich mit gleichrangigen nicht mehr konkurrenzfähig sind. Die Sperre durch den Haushaltsausschuss des Bundestages ist ein ärgerlicher Betriebsunfall und muss im Eilverfahren aufgehoben werden, da davon auch die erhöhten Zuschusszahlungen anderer Gesellschafter abhängen. Andernfalls ist der Spielbetrieb der roc massiv in Gefahr“, meint Mertens weiter.

„Insgesamt fordern wir auf höchster politischer Ebene eine baldige Strukturdebatte unter Beteiligung der DOV und der Klangkörper darüber, wie die Orchester und Chöre der roc künstlerisch eigenständig, zukunftssicher und auskömmlich finanziert aufgestellt werden können“, so Mertens abschließend.

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