Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Johanna Wanka, hat Künstlerinnen und Künstler sowie Vertreterinnen und Vertreter von Fachorganisationen heute in Berlin zum dritten sogenannten Kamingespräch eingeladen. Thema des Gesprächs war der „Arbeitsmarkt Kultur“.
Die ersten beiden Kamingespräche im Mai und November vergangenen Jahres waren auf breite Akzeptanz in der Kulturszene gestoßen und haben auch der Kultusministerkonferenz wertvolle Impulse gegeben.
Thematisiert wurden heute Chancen und Möglichkeiten, aber auch Risiken und Gefahren des sich wandelnden Arbeitsmarktes Kultur. Während öffentlich finanzierte Kultureinrichtungen bedingt durch starken Kostendruck seit Jahren Arbeitsplätze abbauen, steigt die Zahl der Erwerbstätigen, besonders der Selbständigen im Kulturbereich seit 1995 jährlich durchschnittlich um 3,4 Prozent. „Damit ist der Kulturbetrieb durchaus eine Wachstumsbranche“, betonte die Präsidentin. Dennoch sei die materielle Situation der Künstlerinnen und Künstler oft angespannt und viele erwirtschafteten trotz hohen Engagements häufig nur ein Existenzminimum.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gesprächsrunde nahmen eine erste Bilanzierung und Bewertung des Einsatzes von Ein-Euro-Jobs im Kulturbereich vor und analysierten die soziale Lage der Künstlerinnen und Künstler.
Das Interesse der Politik für die Situation von Kulturschaffenden in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Im gegenseitigen Austausch waren sich die Gesprächsteilnehmer einig, dass verlässlichere und stabilere Rahmenbedingungen für die Arbeit von Kulturschaffenden wichtig sind. „Die Kultusministerkonferenz sieht daher die Notwendigkeit, die Entwicklungen im Bereich der Kulturberufe näher zu analysieren und möglicherweise Folgerungen für konkret erforderliche Maßnahmen abzuleiten,“ sagte die Präsidentin. Sie begrüßte in diesem Zusammenhang die Verabschiedung des „Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ durch die 33. Generalkonferenz der UNESCO. In der UNESCO-Konvention sieht die Präsidentin den kulturpolitischen Gestaltungsspielraums der Staaten ausdrücklich legitimiert, um auch angesichts zunehmender Deregulierungsforderungen und des fortschreitenden Liberalisierungsdrucks im Rahmen der Globalisierung eine nationale Kulturpolitik zu verfolgen.
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http://www.kmk.orgMehr zum Thema