Der Landesmusikrat Bremen fordert die Bildungspolitik und die Schul- und Bildungsbehörden auf, für einen qualifizierten und verpflichtenden Schulmusikunterricht zu sorgen. Im Land Bremen wird ausweislich der Studie "Musikunterricht in der Grundschule" nur 27,5 Prozent des tatsächlich erteilten Musikunterrichts fachgerecht erteilt, währnend an 37,4 Prozent der Grundschulen überhaupt keine Musiklehrkraft zur Verfügung steht. Damit belegt Bremen im Ländervergleich den letzten Platz. Auch bei den IQB-Bildungstrends von 2021 schneidet das Land bei den bundesweit zu erreichenden Bildungsstandards im Primarbereich in den Fächern Deutsch und Mathematik von allen Ländern am schlechtesten ab.
Der Landesmusikrat Bremen befürchtet nun, dass das Fach Musik nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer notwendigen Förderung der Kernfächer weiter an den Rand gedrängt werden wird. Daher fordert er einen verbindlichen Musikunterricht und damit eine Modifizierung des Lehrplans und zwar sowohl im Primar- als auch Sekundarbereich. Statt Musik innerhalb eines Fächerkanons zusammen mit Kunst, Sport (Primarstufe) und Darstellendes Spiel (Sekandarstufe) aufzuführen, wo Musik zugunsten der anderen Fächer oft gar nicht unterrichtet wird, soll das Fach eigenständig behandelt werden.
Zudem soll der Unterricht von qualifizierten Lehrkräften erteilt werden, wobei den Lehrkräften, die im Primarbereich Musik fachfremd unterrichten, die Möglichkeit gegeben werden soll, notwendige Qualifikationen durch Fort- und Weiterbildungen zu erlangen. Um dem Lehrermangel zu begegnen, fordert der Landesmusikrat außerdem dieZulassungvon Lehrkräften im Primarbereich mit nur einem Pflichtfach(Deutsch oder Mathematik)neben weiteren Fächern sowie imSekundarbereich dieZulassungvon Lehrkräftenmit nur einem Lehramtsfach Musik.
Zuletzt erhebt der Landesmusikrat die Forderung, im Zuge des Ausbaus der Ganztagsbetreuung der Schulen und der Umsetzung des Rechtsan-
spruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 musische Angebote, die denregulären Musikunterricht ergänzen, mit qualifiziertem Personal abzusichern und zu erweitern.
