Anteile der Einnahmen und Ausgaben am Gesamtetat (2022, 2019 und 2000)

Abbildung: Ringdiagramme

Der Gesamtetat öffentlicher Musikschulen lag 2022 bei 1,134 Milliarden Euro. Nach Unterrichtseinschränkungen während der Pandemie stiegen zuletzt wieder die Einnahmen aus Unterrichtsgebühren.

Die aktuellen Finanzdaten der öffentlichen Musikschulen beruhen auf den Angaben sämtlicher Mitgliedsschulen des VdM für das Kalenderjahr 2022. Die öffentlichen Musikschulen verfügten zuletzt über einen Gesamtetat von 1,134 Milliarden Euro, rund 50 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Als gemeinnützige Einrichtungen müssen die öffentlichen Musikschulen im VdM einen ausgeglichenen Haushalt ausweisen. Auf der Seite der Einnahmen liegen die größten Anteile am Gesamtetat bei den öffentlichen Mitteln und den Unterrichtsgebühren. Nachdem es in den beiden Jahren zuvor infolge der COVID‑19-Pandemie zu Unterrichtsausfällen kam und damit zu einem Rückgang der Schülerzahlen und der Einnahmen durch Unterrichtsgebühren, stiegen letztere im Jahr 2022 wieder an. 2022 wurden 439,4 Millionen Euro durch Unterrichtsgebühren eingenommen, ein Einnahmeplus von 40,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.

Die Einnahmeausfälle während der Pandemie wurden durch Aufstockungen der öffentlichen Mittel kompensiert. Dies zeigt sich an dem deutlichen Zuwachs öffentlicher Mittelzuweisungen von 576,6 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 642,8 Millionen Euro im Jahr 2021 (+66,2 Millionen Euro). Zuletzt erhielten die Musikschulen nach eigenen Angaben öffentliche Mittel in Höhe von 644,4 Millionen Euro, ein Plus von 1,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.

Auf der Ausgabenseite dominieren die Personalkosten für die Lehrkräfte mit einem Anteil von zuletzt 80,7 % am Gesamtetat. Die Gehälter für das pädagogische Personal generierten 2022 Ausgaben von 915,2 Millionen Euro. Die Kosten für das Verwaltungspersonal beliefen sich zuletzt auf 88,7 Millionen Euro (7,8 % des Gesamtetats), die Sachkosten auf 118,5 Millionen Euro (10,5 % des Gesamtetats).

Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben der Musikschulen im VdM
Abbildung: Liniendiagramm

Im Verlauf über die letzten zwei Jahrzehnte fällt ins Auge, dass Steigerungen des Gesamtetats beinahe parallel zur Entwicklung der Personalkosten verliefen.

Die steigenden Personalkosten wurden nicht primär durch Erhöhungen der Unterrichtsgebühren, sondern durch Finanzierungen aus öffentlichen Mitteln getragen. Auf der Einnahmenseite setzte bereits vor Beginn der COVID-19-Pandemie ein deutlicher Zuwachs an öffentlichen Mitteln ein, während die Einnahmen über Unterrichtsgebühren vergleichseise gering anstiegen – und schließlich pandemiebedingt sogar rückläufig waren. Die Entwicklung der Anteile dieser Einnahmeposten am Geamtetat (vgl. Tabelle unten) unterstreicht dies. Öffentliche Mittel deckten in den Jahren 2006 bis 2016 etwa 47 bis 51 % des Gesamtetats, der Anteil der Einnahmen aus Unterrichtsgebühren lag zwischen 44 und 48 % bzw. ein bis vier Prozentpunkte unterhalb des Anteils öffentlicher Mittel. Diese Anteilsdifferenz stieg danach bis 2019 auf bereits 11 %, bis 2021 sogar auf 22,5 %. Zuletzt lag die Anteilsdifferenz bei 18,1 %: Öffentliche Mittel machten im Jahr 2022 56,8 % des Gesamtetats aus, Einnahmen durch Unterrichtsgebühren 38,7 %.

Tabelle
Einnahmen und Ausgaben der Musikschulen im VdM
Abbildung: Tabelle

Hinweis

Grundlage der Daten ist eine jährliche Vollerhebung des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) unter seinen Mitgliedsschulen.

Statistik

Footnotes

  1. Ohne Unterdeckung, Fehlbetrag, Entnahme aus Betriebsmittelreserve, etc.

  2. Ohne Überschuss, Zuführung zur Betriebsmittelreserve, etc.

  3. Stichtag zur Zählung der öffentlichen Musikschulen im VdM ist jeweils der 1. Januar des übernächsten Jahres.

  4. Zum Zeitpunkt der Datenerhebung und -auswertung für das Jahr 2003 waren die Musikschulen des Landesverbands Berlin nicht Mitglied im Verband deutscher Musikschulen.

Quelleninformationen

Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: VdM-Jahresbericht 2023 hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, 2024; sowie: Statistisches Jahrbuch der Musikschulen in Deutschland, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, diverse Jahrgänge.

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