Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) droht massiven Widerstand an gegen die gestern öffentlich gewordenen Abbaupläne der Thüringer Staatskanzlei für die Orchester und Theater im Freistaat. Medienberichten zufolge sollen u.a. das Deutsche Nationaltheater Weimar die Opernsparte aufgeben, die Landeskapelle Eisenach aufgelöst und die Thüringen Philharmonie Gotha mit dem Orchester in Erfurt fusioniert und verkleinert werden.
„Die aktuellen Abbau- und Fusionspläne von Minister Benjamin-Immanuel Hoff sind inakzeptabel“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Die Art und Weise, wie hier mit Thüringer Künstlerinnen und Künstlern und ihren Verbänden umgegangen wird, ist einfach unwürdig. Bereits seit neun Monaten hatten wir der Thüringer Staatskanzlei einen Dialog zur Lage und zur Zukunft der Orchester und Theater angeboten. Und nun soll man als Berufsverband einfach vor vollendete Tatsachen gesetzt werden. Das werden wir und die Orchester im Land nicht einfach hinnehmen.“
Mertens weiter: „In den vergangenen 25 Jahren wurden in Thüringen von ehemals über 1000 Musikerstellen bereits über 400 abgebaut. Wenn man den Ruf Thüringens als Kulturland nicht endgültig ramponieren will, muss mit dem Abbau doch irgendwann einmal Schluss sein. Ich hoffe sehr, dass die Staatskanzlei ihre Pläne umgehend revidiert und zeitnah in einen echten Sachdialog mit den Künstlerinnen und Künstlern und ihren Verbänden eintritt. Nur dadurch könnte dem bevorstehenden breiten Widerstand der Betroffenen und der Thüringer Bürgerinnen und Bürger gegen diesen erneuten Angriff auf die Thüringer Orchester- und Theaterlandschaft begegnet werden.“
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