Der Landesmusikrat Thüringen e.V., Dachverband des Thüringer Musiklebens, begrüßt die von Staatskanzlei Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff vorgelegte Absicht, sich in der Debatte über die Zukunft der Thüringer Theater- und Orchesterlandschaft für eine tarifgerechte Vergütung der Mitarbeiter und dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen sowie für ein flächendeckend qualitativ anspruchsvolles Theaterangebot einzusetzen. Ebenso positiv werden die im Papier vorgesehenen Impulse für eine noch engere Zusammenarbeit der Häuser gesehen.

Ganz im Gegensatz dazu sind allerdings einige der vorgeschlagenen konkreten Maßnahmen (u.a. Orchesterfusion Weimar-Erfurt, Stellenabbau bzw. Einstellungstop in Gera/Altenburg) mit einschneidenden Konsequenzen für die künstlerische Qualität der Klangkörper verbunden und daher nicht akzeptabel.

Wie auch immer die nun angestoßene Debatte ausgehen wird, darf dies aber keinesfalls zum Nachteil für die kulturelle Breiten- und Nachwuchsförderung führen. Die Projektförderung der Thüringer Staatskanzlei, von der in Thüringen die Arbeit aller Laienmusikverbände finanziell abhängig ist, sowie die Arbeit der kommunalen Musikschulen dürfen unter keinen Umständen beschnitten werden. Hier sollten die im Koalitionsvertrag formulierten Ziele mit den entsprechenden Fachleuten schleunigst erarbeitet werden. In den vergangenen Monaten wurden aufgrund der Theater- und Orchesterdebatte wichtige Entwicklungsprozesse in anderen Bereichen des Musiklebens vernachlässigt.

Der Präsident des Landesmusikrates, Prof. Dr. Eckart Lange, appelliert an die Thüringer Staatskanzlei, in den kommenden Monaten enger mit allen kulturellen Akteuren zusammenzuarbeiten und den erneut geänderten, nun angekündigten Zeitrahmen für die Erarbeitung der Theater- und Orchesterreform unter allen Umständen einzuhalten.