Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV), Dachverband von 18.000 Orchestern mit 1,3 Mio. Mitgliedern ,fordert die Kultusminister der Länder auf, die aktuelle Krise der Kultusministerkonferenz (KMK) zu einer grundlegenden Reform ihrer Strukturen zu nutzen. "Die KMK muss den Austritt Niedersachsens als Chance nutzen und sich schnell neu aufstellen", so BDMV-Generalsekretär Stefan Liebing.
Insbesondere die notwendige Einstimmigkeit habe bislang schnelle Entscheidungen verhindert. Es seien wichtige Herausforderungen versäumt worden, so der Verband.

"Die KMK ist als Koordinierungsorgan der Länder in Fragen der Bildungs- und Kulturpolitik weiterhin notwendig, aber die KMK muss schlagkräftiger werden.
Nur so können unsere Mitglieder auch ihren Beitrag zur Debatte um die kulturelle Bildung leisten", so Liebing weiter. Insbesondere sieht die BDMV dringenden Handlungsbedarf in Sachen Ganztagesschulen: Bei einer flächendeckenden Einführung der Ganztagesschule sei besonders die Nachwuchsarbeit in den Orchestern gefährdet. „Wer von morgens acht bis nachmittags um fünf in der Schule sitzt, wird danach nicht mehr an Proben, Konzerten und Musikunterricht teilnehmen wollen.

Der BDMV-Generalsekretär : "Die ehrenamtlichen Musiker und ihre Verbände brauchen dringend die Unterstützung der KMK, um dieses Problem zu lösen – zum Beispiel durch die Förderung und Koordination innovativer Kooperationsmodelle zwischen Schulen und Orchestern, und die Kommunen müssen mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet werden."