Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) spricht sich für eine sensible Integration des Sorbischen National-Ensembles (SNE) in das Deutsch-Sorbische Volkstheaters Bautzen aus. Davon können beide Partner künstlerisch gewinnen und das SNE vor dem drohenden massiven Substanzverlust bewahrt werden, sollte es zu den angekündigten Einsparmaßnahmen kommen. Die DOV sieht darin auch eine sinnvolle und natürliche Zusammenführung der zwei bislang getrennt geführten Bereiche Sprech- und Musiktheater.

Bereits vor sieben Jahren verabschiedete der Kreistag Bautzen den Beschluss zur Fusion von Deutsch-Sorbischem Volkstheater und Sorbischem National-Ensemble. Die politisch gewollte und als sinnvoll erachtete Zusammenführung beider Ensembles scheiterte jedoch an strukturbedingten Hemmnissen des föderalen Systems und dem Veto des Bundes. Die in Folge sowohl von der Belegschaft als auch von der Geschäftsführung des Sorbischen National-Ensembles vorgelegten Strukturkonzepte blieben unbeantwortet.

"Die aktuelle Beschlussvorlage durch den Bundesvorstand der Domowina ist völlig unausgereift. Mit Mini-Orchester und Mini-Chor lässt sich das reiche Repertoire des Sorbischen National-Ensembles nicht mehr weiterführen und schon gar nicht weiter entwickeln. Mit der Abwicklung von Musiker- und Choristenplanstellen fließt zudem viel Geld in Abfindungen anstatt in die Fortführung einer großartigen Kultur mit langer Tradition", sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.

"Die DOV fordert den Stiftungsrat auf, die für den 25.3.10 vorgesehene Entscheidung über das Sorbische National-Ensemble zu verschieben und endlich an den Strukturgesprächen beteiligt zu werden. Solch tiefgreifende Veränderungen dürfen nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg getroffen werden", empört sich Mertens.

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