Die Beschäftigten des Sorbischen National-Ensembles Bautzen (SNE) haben in ihrer gestrigen Personalvollversammlung den im SNE vertretenen Gewerkschaften einstimmig das Mandat zur Aufnahme von Verhandlungen mit den Ensemblegesellschaftern erteilt. Damit gehen die Auseinandersetzungen um die Zukunft des SNE in eine neue Runde.

Am 25. März 2010 beschloss der Rat der Stiftung für das sorbische Volk die Teilabwicklung des SNE ab dem Jahr 2012 von derzeit 107 auf 64 Stellen. Hiervon wären vor allem das Sorbische Kammerorchester und der Chor betroffen. Im Interesse des Erhalts der künstlerischen Leistungsfähigkeit und des Erhalts von Arbeitsplätzen sind die Beschäftigten des Sorbischen National-Ensembles zu Verzichtsleistungen bereit, erwarten umgekehrt aber auch ein realistisches und faires Angebot von den Gesellschaftern.

„Der vorliegende Abwicklungsbeschluss ist in dieser Form nicht umsetzbar. Zahlreiche Grundsatz- und Einzelfragen zur rechtlichen Durchführbarkeit und künstlerischen Umsetzung sind unklar und bedürfen einer eingehenden Prüfung und Erörterung“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.

„Klar ist jedoch schon jetzt, dass wir einen langwierigen Prozess vor uns haben, in dem viel Geld für Abfindungen und in der Auflösung von Strukturen verbrannt werden würde, anstatt es sinnvoller Weise in die Fortführung eines zentralen Bestandteils der sorbischen Kultur zu investieren. Die Deutsche Orchestervereinigung plädiert weiterhin dafür, die aktuellen Abwicklungspläne beiseite zu legen und mit allen Beteiligten in einen konstruktiven Dialog über die Zukunft des Sorbischen National-Ensembles zu treten“, so Mertens abschließend.

Absätze